Finnland, Reiseplanung, Unterwegs
Kommentare 8

Travemünde – Helsinki: Mit Finnlines entspannt über die Ostsee

Dass ein Teil meines Herzens sehr für Finnland schlägt, ist kein Geheimnis und so ist es nicht überraschend, dass ich mich sehr freute, im September spontan einer Einladung von Finnlines folgen zu können …

70 Jahre Finnlines

Bereits bei vergangenen Reisen mit Wohnmobil und Familie, hatte ich Finnlines kennen und schätzen gelernt und freute mich nun, die zur Grimaldi Group gehörende Reederei im Jahre ihres 70jährigen Bestehens noch etwas besser kennen zu lernen.  

Die Reederei fährt mit der Finnstar, der Finnmaid und der Finnlady täglich auf der Route Travemünde – Helsinki. Finnlines bringt dabei eher “nebenbei” Touristen in die Ferien, denn die Schiffe transportieren täglich Fracht. Auch auf dieser Route sind daher immer Container und LKW-Fahrer mit an Bord. Ich mag den Gedanken, dass man beides miteinander verbindet und so letztlich zusätzliche Emissionen vermeidet.

Finnlines transportierte zwischen 2006 und 2015 etwa 5,5 Millionen Menschen. Das sind mehr Passagiere, als Finnland Einwohner hat! Dazu kamen fast 7 Mio. Lkw und Anhänger, 2 Mio. Neu- und Gebrauchtwagen, 23,4 Mio. Tonnen weitere Frachtgüter und einmal sogar ein lebender Löwe.

Der Urlaub beginnt an Bord

Aber ist es denn dann überhaupt komfortabel ? Wird es nicht langweilig auf See ? Das dauert doch ewig …

Die Überfahrt dauert etwa 29 Stunden und der Urlaub beginnt bereits an Bord. Ich finde es wunderbar auf dem Schiff anzukommen und mich ganz in Ruhe auf die kommende Zeit einstimmen zu können. Keine Flughafenhektik, keine Staus, kein Stress. Die Reederei hat ihren Schiffen ein Make-over im Bereich der Restaurants etc. spendiert und auch die Kabinen werden nach und nach aufgehübscht. Man kann sich definitiv wohlfühlen an Bord. Die Mitarbeiter sind stets freundlich, aber unaufdringlich. Das gefällt nicht nur dem Finnen, sondern auch mir. Und langweilig wird es sicher nicht, aber von Anfang an.

Willkommen an Bord

An einem Donnerstag im September treffe ich in Lübeck aufgeregt auf die kleine Reisegruppe. Gemeinsam geht es zum Anleger bzw. zum Check in, von wo aus alle Passagiere “mit ohne Fahrzeug” bequem per Shuttle an Bord gebracht werden. Spannend, denn bisher hatte ich immer ein eigenes Fahrzeug dabei. An der Rezeption heisst man uns freundlich willkommen und ich muss gestehen, mich bereits ein bisschen heimisch zu fühlen. Es ist schön wieder an Bord zu sein. Unsere Zimmer (Pardon, ich meine natürlich Kabinen) sind auch schon fertig und ich darf eine 4-Bett-Aussenkabine auf Deck 8 beziehen. Ausstattung und Größe sind angenehm, aber das Beste ist natürlich das Fenster. Ich bin auch schon in einer Innenkabine gereist, die ich überraschend angenehm fand, aber der Blick  übers Meer am Morgen nach dem Aufstehen ist natürlich immer ein Traum.

Kabinentypen: 3-Bett-Innenkabinen, 4-Bett-Innenkabinen, 2-Bett-Aussenkabinen, 4-Bett-Aussenkabinen, renovierte LUX-Kabinen, Junior-Suiten (3-4 Pers.) und die Owner`s Suite (3-4 Pers.), die ebenfalls renoviert wurden.

Frisch renovierte LUX-Kabine

Suite

Leinen los !

 

Restaurant Mare Baltikum

Nach einem köstlichen Mitternachtssnack verabschieden sich die Meisten in ihre Kabine. Erst um 4.00 h Schiffszeit (an Bord gilt finnische Zeit), bzw. 3.00 h Ortszeit, laufen wir aus. Doch das Aufbleiben lohnt sich. Wer möchte, kann die Zeit in der Sauna überbrücken, aber dazu später mehr. Ich sitze noch mit 2 Mitreisenden zusammen und schlüpfe dann in meine Jacke und gehe mitten in der Nacht an Deck. Sanft legt die Finnstar ab. Links zieht die Promenade vorüber und schliesslich der Strand und der Leuchtturm. Rechter Hand liegt der Priwall und die Passat. Es ist still an Deck und ich geniesse den Moment. Als die Lichter kleiner werden, ziehe ich mich in meine Kabine zurück. Das kaum merkliche schaukeln lässt mich bestens schlafen.

Während des Seetages kommt keine Langweile auf

 

Am nächsten Tag gibt es Brunch. Es ist Seetag, wir haben keine Eile. Von 9:30 – 13:00 h kann der Brunch im Mare Baltikum zweimal besucht werden und lässt keine Wünsche offen. Gutes Essen, gute Gespräche, eine schöne Atmosphäre, der Blick nach draussen aufs Wasser – hier lässt es sich definitiv aushalten. Danach lädt bei gutem Wetter das Sonnendeck zum Verweilen ein, der kleine Sailors Shop zum bummeln, die Sauna ist geheizt, das kleine Gym bietet die Möglichkeit zu sportlicher Betätigung oder wie wäre es mit einer Massage ? Und danach vielleicht ein Kaffee im Bistro Navigare ? Und die Kinder spielen derweil im Kid`s Corner ? Oder vielleicht einfach mal wieder eine Runde Karten spielen mit der ganzen Familie ? Wann hat man sonst Zeit dazu ?                                                                                                                            Lange Rede, kurzer Sinn: Langeweile muss definitiv nicht aufkommen.

Bistro Navigare

Massagen können an der Rezeption gebucht werden

Blick in den vorderen Teil des Kid’s Corner

Zu Besuch beim Kapitän – eine besondere Ehre

 

Für uns steht aber etwas Besonderes auf dem Programm. Die Brücke des Schiffes ist für Passagiere normalerweise Sperrgebiet, doch für uns wird heute eine Ausnahme gemacht und wir folgen Kapitän “Jussi” in sein Reich und können uns ein Bild von seiner Arbeit an Bord machen. Seit 10 Jahren ist er Kapitän bei Finnlines und weiss einiges zu erzählen. Fakt ist jedoch: es gibt für alles einen Plan und so hat es glücklicherweise keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Wir fühlen uns sicher und gut aufgehoben und beneiden den Kapitän ein bisschen für die grandiose Aussicht.

Ein weiterer Blick hinter die Kulissen

 

Das Abendessen ist ebenso köstlich wie der Brunch und wir loben die Küche. Auf der Rückfahrt können wir das sogar direkt tun, denn Chefkoch Peter, der aus Deutschland stammt, jedoch schon lange in Finnland lebt, lädt uns zu einem Rundgang durch sein Reich ein. Er sorgt nicht nur für das leibliche Wohl der Passagiere, sondern auch der Mannschaft. Er zeigt uns nicht nur die erstaunliche große Küche, sondern gibt uns einen umfassenden Einblick hinter die Kulissen. Hier wird so weit möglich immer frisch gekocht und man lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen. Nur bei der Milch gibt es keine Experimente. Es gibt nur finnische Milch an Bord. Der Finne trinkt tendenziell viel davon und die deutsche Milch schmeckt nun mal anders. Vorlieben, die Chefkoch Peter selbstverständlich berücksichtigt. 

Die schönste Art nach Finnland zu reisen

 

Während wir auf der Hinfahrt aufgrund des Wetters mehr Zeit im Inneren des Schiffes verbrachten, zieht es uns auf der Rückreise nach draussen, als wir ablegen.

Wir geniessen den Blick über die See und die unzähligen kleinen Inseln, bevor wir uns irgendwann vom Anblick lösen und noch einen Saunagang wagen. Männer und Frauen getrennt versteht sich. Auf die finnische Art.

Und während ich so im Whirlpool sitze, frage ich mich, wann ich wohl das nächste Mal an Bord kommen kann. Wer es liebt zu reisen, statt zu rasen, der sollte unbedingt mal an Bord kommen, den Urlaub hier beginnen und entspannt ankommen, um dieses wunderbare Land zu entdecken. Für mich definitiv die schönste Art nach Finnland zu reisen. Schaut es euch selbst an. Vielleicht findet ihr auch euren inneren Finnen ? Dazu aber bald mehr in einem neuen Beitrag. 

Finnlines bringt Passagiere auch von Travemünde nach Schweden (Malmö) und von Schweden (Kappelskär) durch die wundervolle Schärenwelt über die Ålandinseln (Långnäs) nach Finnland (Naantali).

 

Vielen Dank an Finnlines, die mich zur Überfahrt Travemünde – Helsinki – Travemünde einluden, um mir im Rahmen einer Pressereise ein Bild der Reederei, bzw. der Schiffe und oben genannter Route zu machen. Der Bericht gibt meinen eigenen Eindruck und Erfahrungen wieder.

Auch Bloggerkollegen berichten von unserer Reise:

Bei der lieben Tanja von Spaness z.B. findet ihr auch Berichte über unsere Reise.

Und bei Reisefreak Wolfgang findet ihr einen ganzen Ordner zum Thema Finnland. 

8 Kommentare

  1. Pingback: Slow travel: Mal kurz ganz entspannt mit Finnlines nach Finnland | ReiseFreaks ReiseBlog

  2. Pingback: Saimaa: Mit dem inneren Finnen in der Villa am See - Nordlandfieber

  3. Pingback: Die etwas andere Zeitreise - Wellness und Natur im Järvisydän - Nordlandfieber

  4. Pingback: Liebster Award 2017: Von Topfpflanzen und Lieblingsblogs - Nordlandfieber

  5. Pingback: City Guide: Helsinki mit Kindern - nordlandfieber

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert