Werbung/Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist ein Advertorial in Zusammenarbeit mit Visit Syöte.
Die Sonne lugt zaghaft hinter den Wolken hervor, der Moorboden gibt schmatzend unter den Gummistiefeln nach und verströmt einen angenehm erdigen Geruch. Die Angel surrt durch die Luft, der Köder durchstößt mit einem Plopp die Wasseroberfläche und dann liegt eine entspannende Stille über dem kleinen See, dem angrenzenden Wald und dem schier endlosen bewaldeten Fjell.
Gemeinsam mit Christine (finnweh.de) und Michaela (mahtava.de) habe ich mich vor kurzem aufgemacht den kleinen Ort Syöte in Finnland zu erkunden.
Syöte — das Tor zu Lappland
Inhalt
Das in Pudasjärvi gelegene Syöte ist das südlichste Fjell-Gebiet Finnlands. Etwa 140 km nordöstlich von Oulu bieten die wilden, bewaldeten Hügel zu jeder Jahreszeit nicht nur einen atemberaubenden Anblick, sondern auch Raum für eine Vielzahl von Aktivitäten. Auf zahlreichen Mountainbike-Strecken und in einem Bike-Park gibt es verschiedenste Möglichkeiten sich in der Natur auszutoben, egal ob blutiger Anfänger oder Vollprofi. Auch im Winter können die bike trails befahren werden. Ein ganz besonderes Erlebnis. Das Ski-Gebiet Iso-Syöte ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit und doch wird es auch zur Hochsaison nie eng. Après-Ski-Parties wird man hier vergeblich suchen, dafür gibt es genug Raum und Ruhe für alle. Genau die findet man auch bei Wanderungen auf den insgesamt etwa 120 km langen markierten Wanderwegen im Nationalpark, der sich bis nach Lappland erstreckt. Ab und an muss man sich den Weg vielleicht mit einigen Rentieren teilen, schliesslich sind die entspannten Zeitgenossen hier zuhause. Syöte könnte man vielleicht auch als das Tor zu Lappland bezeichnen, das schon allein durch seine Natur bezaubern kann, doch es sind auch die Menschen, die diesen Ort so besonders machen.
Jonna, die Huskymama von Syöte
Es ist ein bewölkter Spätsommertag, als wir mit Jonna Määttä zum Angeln fahren. Bereits am Vorabend haben wir die Finnin mit dem ansteckenden, herzlichen Lächeln kennengelernt als wir uns mit ihr an der Sauna am Fluss trafen. Sie hatte Kuchen gebacken, Pastete und Saft mitgebracht und es war, als kämen wir bei Freunden zu Besuch. Nach ein paar Saunagängen in der Holzsauna, einer Behandlung mit Torf und Honig und dem Sprung in den kalten Fluss sind Körper und Geist gereinigt, wir sind angekommen, geerdet und entspannt.
Am Morgen treffen wir Jonna wieder und lernen ihre „Babys“ kennen. Fast 100 sibirische Huskys leben auf dem Hof, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Janne führt.
Einige der Hunde hat das Paar unlängst als Notfälle aufgenommen, nachdem sie aus katastrophalen Bedingungen gerettet wurden. Die Huskymama, wie man sie hier auch nennt, strahlt, als sie erzählt, wie die Hunde hier wieder Vertrauen fassen und aufblühen. Doch Jonna hat nicht nur ein großes Herz für ihre Tiere, sondern auch für ihre zweibeinigen Besucher. Ob große Gruppen oder Einzelpersonen, ob mit dem Hundeschlitten im Winter oder auf dem Fluss im Sommer, ob Schneeschuhwandern oder Rauchsauna, ihre Passion ist es, den Gästen Naturerfahrungen zu bieten, die gut tun und erden. Und so fahren wir gemeinsam zu einer Hütte im Wald und stapfen ein kurzes Stück über schmatzenden Moorboden zu einem kleinen See.
Jonna liebt was sie tut und sie tut es mit einer solchen Hingabe und Freude, dass man sich jederzeit wohl und entspannt fühlt. Eigentlich ist uns schon jetzt egal, ob wir einen Fisch fangen. Die Landschaft ist wunderschön, das Auswerfen der Angel hat etwas meditatives und es ist angenehm still. Keine Autos, keine Flugzeuge, nur ab und an ein Windhauch in den Bäumen. Nur wir und die Natur. Mehr braucht es nicht.
Und plötzlich, schneller als gedacht, zieht es verdächtig an meiner Angel. Ich, die ich noch nie so wirklich angeln war, habe doch tatsächlich einen recht ordentlichen Fisch gefangen und Jonna verleiht ihrer Freude lautstark Ausdruck und wir feiern diese Gabe der Natur. „Einer noch“, verkündet sie „dann reicht es für uns alle zum Mittagessen. Mehr brauchen wir nicht.“
Als sie später die beiden Fische zur Feuerstelle in der Hütte trägt, packen wir die Angeln zusammen, glücklich über unseren Fang, aber noch viel mehr über die gemeinsame Zeit an dem kleinen See. Der Fisch landet teils in leckeren Sandwiches, teils essen wir ihn mit den Fingern direkt aus der Pfanne mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und während wir noch alle glücklich lächelnd die Finger abschlecken, kommt die Sonne durch die Wolken und es könnte kaum schöner sein.
Pikku-Syöte — Magische Wälder
Vom See geht es später hoch auf das Fjell, denn wir werden schon erwartet. Am Hotel Pikku-Syöte treffen wir Jonna, die von Jonna schon gehört hat, dass unser Angelausflug erfolgreich war. Die beiden Frauen teilen nicht nur einen Namen, sondern auch die Liebe zur Natur. Gemeinsam mit ihr wandern wir über das Fjell von Pikku-Syöte. Jonna erzählt uns davon, wie sich der Wald im Laufe der Jahreszeiten verändert, wie sich die Bäume im Winter teilweise unter den Schneemassen biegen, von der Farbenpracht im Herbst, dem satten Grün des Sommers und der Magie des Frühjahrs. Es ist ein bisschen wie durch einen verzauberten Märchenwald zu wandern und Jonna sorgt mir ihren Erzählungen und Achtsamkeitsübungen, bei denen wir die Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen dafür, dass wir wirklich eintauchen in den Ort. So wundert es uns kaum, als sie uns erzählt, dass sich „Syöte“ von einem alten samischen Wort ableitet, dass soviel bedeutet wie „heiliger Ort“.
Sie erzählt uns auch von alten Kraftorten und dem Glauben der damit verbunden war. Von Tapio, dem Geist des Waldes, aber auch von der Verbundenheit der Menschen mit der Natur in der heutigen Zeit, vom Zauber der Winter hier oben und der Dankbarkeit für diesen besonderen Ort. Wir rasten und beim Blick über die nicht enden wollenden bewaldeten Hügel, Seen und Moore fühlen wir uns plötzlich ganz klein und auf eine angenehme Art und Weise eins mit der Natur.
Fatbike fahren für Anfänger in Syöte
Juha, sonst Sales Manager des KIDE-Hotel Syöte ist am letzten Tag unser Guide. Keiner von uns hat wirklich Erfahrung mit Fatbikes, doch unter Juhas fachkundiger Führung und mit der elektronischen Variante der Bikes fällt uns der Einstieg leicht und es macht richtig Spaß. Man muss wahrlich kein Profi sein, um die Natur mit dem Fatbike zu erkunden. Gut gelaunt geht es so ein Stück durch den Nationalpark bis zum Besucherzentrum.
In dem großzügigen Holzgebäude des Besucherzentrums befindet sich neben Shop und Café auch eine Ausstellung über die Geschichte der Menschen und der Natur in der Region. Mit dem Leiter des Besucherzentrums sprechen wir über Syöte und spüren auch hier die Tiefe Verbundenheit zur Natur einerseits, aber auch zu den Menschen. Syöte ist im Grunde ein kleines Dörfchen. Jeder kennt jeden und statt Konkurrenz und Wettkampf gilt hier gemeinsam für den Ort, seine Menschen und Besucher da zu sein. Große Ketten gibt es hier nicht, stattdessen familiengeführte Hotels und Unternehmen, die Hand in Hand (und mit viel Herz und Stolz) miteinander arbeiten. Während wir noch ein kleines Stück mit den Rädern zum Luppovesi fahren, haben weitere gute Geister von Syöte ein Feuer für uns entfacht und es duftet verführerisch nach Lachs.
Man will uns den Abschied wohl schwer machen, dabei wäre das gar nicht nötig, haben wir doch den Ort und die Menschen schon in unser Herz geschlossen. Bei einem letzten gemeinsamen Essen am See mit Blick auf das Fjell, atmen wir noch einmal tief die klare Luft ein und verabschieden uns mit einem Lächeln von Syöte.
Kiitos! Danke!
Zu den Menschen, die Syöte so besonders machen, gehört auch Minna Hirvonen, die sich selbst Hals über Kopf in diese Region verliebt hat, deren Einladung uns hierher führte und mit der wir eine unglaubliche Zeit hatten. Kiitos, Minna!
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