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Helsinki im Herbst – Die besten Reisetipps

Herbstzauber in Helsinki – Die besten Outdoor-Aktivitäten, Cafés, Shopping-Tipps und mehr für die goldene Jahreszeit

Helsinki im Herbst? Befragt man das Netz nach der besten Reisezeit für Finnland im Allgemeinen und Helsinki im Speziellen, so werden einem meist die Sommermonate empfohlen. Meine erste Helsinkireise, während der ich mich in die Stadt verliebte, fand jedoch in einem verregneten Dezember statt und seither habe ich die Stadt zu allen Jahreszeiten erlebt. Alle kann ich empfehlen, möchte aber besonders für den Herbst eine Lanze brechen. Eine Herbstreise nach Helsinki ist ein wunderbar entschleunigender Slow-Travel-Moment ohne auch nur ansatzweise langweilig zu sein. Dieser Artikel zeigt auf warum und erklärt vielleicht, warum ich schon so oft im Herbst in die finnische Hauptstadt gereist bin.

1. Die schönsten Spaziergänge in Helsinki im Herbst

Mein erster Tipp lautet definitiv “Raus mit euch”. Zieht etwas wetterfestes an, schnürt die Schuhe und geht auf Erkundungstour. Manch Ecke der finnischen Hauptstadt ist bei Nieselwetter und waberndem Nebel besonders schön und nicht selten reißt der Himmel auf und schenkt einem so richtig wundervolle Herbstmomente.

Spaziergang um die Töölö-Bucht (Töölönlahti) in Helsinki im Herbst

Rund um Helsinkis Herz aus Meer kann man (z.B. von Oodi aus) wunderbar einen kleinen Spaziergang machen, die Färbung des Herbstlaubes bewundern und die alten Holzvillen bestaunen, die sich auf der östlichen Seite der Bucht (die wie ein See anmutet) befinden. Hier befindet sich auch das Café Taideterassi, dass im Herbst teilweise noch geöffnet hat. Vorbeischauen lohnt sich. Einen weiteren Abstecher könnt ihr auf der Westseite zum angrenzenden Olympiastadion machen und hier gegen einen kleinen Obulus hoch auf den Turm des Stadions fahren und einen wundervollen Ausblick über die Bucht und die Stadt im Herbstkleid werfen.

Streifzug über die herbstliche Festungsinsel Suomenlinna

Suomenlinna. Gibraltar des Nordens. Helsinkis Festungsinsel mit ihrer bewegten Geschichte ist eine DER Sehenswürdigkeiten der Stadt und lädt zu jeder Jahreszeit zu wundervollen Spaziergängen ein. Die bunte Laubfärbung verleiht den Resten der militärischen Anlagen einen Hauch von Hobbington und die Herbstsonne zaubert ganz einmalige Lichstimmungen auf das Meer und die Festungsinsel.

Zu erreichen ist Suomenlinna im Herbst problemlos mit der Fähre ab dem Marktplatz. Sie ist Teil des öffentlichen Nahverkehrs. Habt ihr also z.b. ohnehin schon ein Tagesticket für Bus, Bahn und Tram, braucht ihr kein extra Ticket.

Kaffeedurst und Kuchenhunger könnt ihr auf der Insel zum Beispiel im Café Vanille stillen.

Herbstliches Waldbaden auf Seurassari

Zu Fuß oder mit dem Bus kommt man problemlos bis kurz vor die weiße Holzbrücke im Stadtteil Meilahti, die nach Seurasaari führt. Auf der Insel gibt es ein in den Sommermonaten geöffnetes, kostenpflichtiges Freilichtmuseum, das sehr sehenswert ist. Spazieren gehen ist allerdings das ganze Jahr über kostenfrei möglich und durchaus empfehlenswert. Hier kann man im Herbst Waldluft atmen, an alten Gebäuden vorbei flanieren, über das Wasser schauen und den Eichhörnchen einen guten Winterschlaf wünschen, die jetzt geschäftig hin und her flitzen, um die letzten Nüsse zu bunkern.

Auf nach Vanhakaupunki und Lammassaari

Nur etwa 20 Minuten sind es vom Zentrum mit dem Bus zum Technikmuseum in Vanhakaupunki, der “Altstadt” Helsinkis. Eine Altstadt findet man hier zwar nicht mehr, aber der Ort an dem Helsinki 1550 gegründet wurde, ist dennoch einen Ausflug wert. Heute befinden sich hier rund um die Flußmündung des Vantaanjoki neben dem Technikmuseum noch ein Kraftwerkmuseum, ein wasserkraftwerk, das auch heute noch Strom liefert und der Fußweg nach Lammassaari. Hier führt ein Naturpfad durch ein Wäldchen zu einem Aussichtsturm. Aus dem Waldweg wird ein Holzbohlenweg, man kann hier Vögel beobachten und einen Hauch Wildnis inmitten einer Großstadt erleben. Einer meiner liebsten Herbstspaziergänge.

2. Die gemütlichsten Cafés in Helsinki im Herbst

Eigentlich gibt es einfach an jeder Ecke ein schönes und gemütliches Café zu entdecken. Gerade die kleinen abseits des Trubels sind ja oft die gemütlichsten. Wenn die Nasen rot vom Herbstwind sind und der Kopf voll mit Eindrücken, kann man sich hier aufwärmen und die Erlebnisse sacken lassen. Für den Start gibt es hier fünf Cafés die ich gerade im Herbst total gerne besuche.

Café Regatta – das Kult-Café in Helsinki

Das Café Regatta ist Kult und das zu Recht. Das kleine rote Holzhaus hat tatsächlich eine lange Geschichte. Es wurde 1887 erbaut und gehörte einst der berühmten Kaffeerösterfamilie Paulig, die darin ihre Fischernetze aufbewahrte. Seit 1952 gab es hier dann bereits Sommer-Cafés, bevor 2002 das heutige Café Regatta eröffnete. Mit den (für mich) besten Korvapuusti der Stadt. Ein Highlight ist es aber auch, über dem offenen Feuer vor dem Haus eine Wurst zu grillen oder mit einem heißen Kakao bewaffnet der untergehnden Herbstsonne zuzusehen. Und besucht unbedingt auch das Klo. Warum? Das seht ihr dann schon.

Café Ursula – gemütlich am Meer

Kein Helsinki-Besuch ohne einen Kaffee bei Ursula! Direkt am Meer gelegen, hat das Café einen herrlichen Ausblick, die perfekte Lage als Ziel für einen schönen Herbstspaziergang und lecker ist es auch. Und das seit 1952. Oft folgt auf den Kaffee auch noch ein herzhafter Snack, wenn wir mal wieder länger geblieben sind als geplant. Mittagessen gibt es im Café Ursula ebenfalls und sonntags Brunch.

Café Kappeli – traditionsreich in Helsinki

Die Geschichte dieses Cafés reicht bis 1867 zurück. Schon ab 1840 wurden aus einem Stand Limonaden und Gebäck verkauft. Das kleine Gebäude erinnerte wohl etwas an eine Kirche, bzw. Kappelle und wurde schnell „Kappeli“ genannt. Als das alte Holzgebäude verfiel, sollte es durch einen Neubau ersetzt werden. Das „Kappeli“ eröffnete am 4. Juni 1867 — dem Geburtstag Mannerheims, der später einmal Oberbefehlshaber der finnischen Armee und finnischer Staatspräsident werden sollte. Heute befinden sich im Kappeli ein Café, ein Bar- und ein Restaurantbereich. Zum Café geht es wenn ihr reinkommt, links.

Green Hippo – modern und nachhaltig

Spätestens nach einem ausgedehnten Bummel im Design District ist es Zeit für eine Stärkung. Das geht morgens, mittags und abends wunderbar im Green Hippo Café in Punavuori. Das Essen soll nicht nur satt machen, sondern auch zufrieden, ist deren Devise. Egal ob beim Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Fast alle Gerichte sind frei von Gluten, die meisten auch ohne Nüsse und es gibt viele vegane Gerichte.

Kissakahvila Helkatti – für Katzenmenschen

Im Herbst tut ein Besuch in Helsinkis Katzencafé Helkatti der Seele besonders gut, finde ich. Eine schnurrende Samtpfote, ein Heißgetränk und ein Stück Kuchen oder etwas deftiges. So einfach und so schön kann es manchmal sein.

3. Shopping mal anders in Helsinki im Herbst

Geld ausgeben ist in Helsinki, wie in jeder anderen Großstadt, selbstverständlich kein Problem. Zum Beispiel rund um das Kaufhaus Stockmann und die Einkaufsstraße Aleksanterinkatu. Ein wenig ausgefallener ist da die riesige Mall of Tripla, die neben unzähligen Geschäften auch einen Surfsimulator, ein Musikmuseum und ähnliches beinhaltet. Ziemlich cool. Aber wer es etwas weniger trubelig und dafür etwas individueller mag, für den sind ja vielleicht diese Tipps etwas.

Kirppis – Finnischer Flohmarkt das ganze Jahr

Die Finnen lieben ihre Flohmärkte, pardon, Kirppis und ich liebe selbigen. Kirppis ist dabei nicht nur der pop-up-Flohmarkt draußen, so wie wir das kennen, sondern auch Synonym für Second-Hand-Läden. Warum auch immer alles neu kaufen und warum Dinge wegwerfen, über die sich wer anders noch freut? Einen riesigen Helsinkier Indoor-Kirppis habe ich eines Sommers mit Michaela von Mahtava erkundet und auch, wenn wir am Ende ziemlich reizüberflutet waren, fanden wir ihn ziemlich gut und haben einige Schätzchen mit nachhause genommen. Vielleicht wollt auch ihr mal im Bella Kirppis stöbern?

Frühstück im relove

Und wer in tollem Ambiente Second-Hand-Kleidung shoppen und Kaffee trinken oder essen möchte, der ist in einem der relove Filialen mehr als gut aufgehoben.

Roobertin Herkku – Märchenhafter Candyshop

Wenn man als Kind von einem Schlaraffenlandartigen Süßigkeitenladen phantasiert hätte, der vom Design her irgendwo zwischen Charlies Schokoladenfabrik und Alice im Wunderland liegt – er hätte in etwa so ausgesehen wie der Candy Shop Roobertin Herkku. Hier könnt ihr euch aus einem Meer an Süßwaren ein Naschtütchen zusammenstellen, dass an usseligen Herbsttagen garantiert die Stimmung hebt. Kleiner Tipp: Den Laden niemals hungrig betreten!

Design District – mehr als Shopping

Der Design District ist ein Cluster kreativer Unternehmen und ein Nachbarschaftsverband, der Bewohnern und Besuchern Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Unterkünfte und Erlebnisse bietet. Er umfasst über 200 Orte, von Geschäften bis zu Galerien und von Designstudios bis zu Designhotels. Es ist Kreativität, Einzigartigkeit, Erlebnis, Design und finnische Stadtkultur. Er umfasst heute 25 Straßen rund um den Dianapuisto (Diana-Park) in den Vierteln Punavuori, Kaartinkaupunki, Kamppi und Ullanlinna. Perfekt für einen Bummel im Herbst von Lädchen zu Lädchen und mit Zwischenstopps in niedlichen kleinen Cafés.

4. Veranstaltungen im Herbst in Helsinki

Natürlich ist in Finnlands Hauptstadt immer etwas los und natürlich wird es im Herbst ein wenig ruhiger. Ruhiger, aber nicht still. Und so gibt es im Herbst gleich zwei Events, die ich bereits mehrfach besucht habe und sehr liebe.

Carnival of lights im Freizeitpark Linnanmäki

Linnanmäki ist Finnlands ältester und beliebtester Freizeitpark. Der Park, der der Children´s Day Foundation (Lasten Päivän Säätiö) gehört, bietet den Besuchern neben über 40 Fahrgeschäften auch zahlreiche Spiele, Cafés und Restaurants. Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Holzachterbahn. Ich fahre gar keine Achterbahn und liebe den Park trotzdem. Warum? Jeden Herbst feiert Linnanmäki „Carnival of Lights“. 10 Tage lang ist der Park dann mit einer Vielzahl toller Lichtinstallationen geschmückt, es gibt walking acts und allerlei mehr zu entdecken. Wenn möglich, bin ich dabei. Es ist einfach eine ganz besondere Atmosphäre. Aufwärmen kann man sich zwischendurch zum Beispiel mit einer Portion Makkaraperunat (wörtlich übersetzt „Wurstkartoffeln“). Typisch finnisches fast food in Form von Pommes, kleingeschnittenen, angebratenen Würstchen, Gürkchen, Senf und Ketchup.

Silakkamarkkinat – baltischer Heringsmarkt rund um den Marktplatz in Helsinki im Herbst

Der Markt, der erstmals 1743 stattfand, ist eine der ältesten öffentlichen Veranstaltungen Finnlands. Eine Woche lang werfen über zwanzig Fischerboote und vier traditionelle Segler Halt ihren Anker im Hafen am Marktplatz. Die Fischerboote, die von Finnlands Schären in die Hauptstadt kommen, bieten ihre waren feil und leben so Tradition, die sich mit moderner Kulinarik verbindet. Neben der Tradition geht es auch um Nachhaltigkeit und den Erhalt des Lebensraumes Ostsee.

5. Natur pur im herbstlichen Nuuksio-Nationalpark bei Helsinki

Wenn es etwas mehr Natur und etwas mehr Bewegung sein darf, dann wäre ein Nationalparkbesuch genau das Richtige für euch. Über vierzig davon gibt es in Finnland und einer tatsächlich direkt im Einzugsgebiet der Hauptstadt. Mit der Metro und dem Bus ist man in einer guten Stunde und für ein paar Euro am Besucherzentrum Haltia. Hier könnt ihr euch informieren, eine Ausstellung besuchen und stärken. Auf der Seite des Nationalparks könnt ihr euch natürlich auch schon im Vorfeld über den Nationalpark informieren und solltet dies auch tun. In Zusammenarbeit mit VR und Metsähallitus gibt es außerdem auch extra eine Liste, welche Orte des 45 km² großen Nationalparks mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Und wer noch nie weiter im Norden war und gerne einmal Rentiere aus nächster Nähe erleben und mit Flechten füttern möchte, der kann auch das im Nuuksio Nationalpark und zwar im Nuuksio Reindeer Park. Auch das kann man erleben in Helsinki im Herbst.

6. Helsinki im Herbst – Was tun bei Regenwetter?

Manchmal ist das Wetter in Helsinki im Herbst dann halt wirklich so usselig, dass man etwas drin unternehmen möchte. Man kann ja auch nicht nur Kaffee trinken. Deswegen kommen hier einige Drinnen-Tipps für Helsinki bei Regenwetter.

Alte Markthalle

Die alte Markthalle (Vanha Kauppahalli) grenzt direkt an den Marktplatz an. Das Gebäude von 1888 ist schon rein architektonisch sehenswert, aber noch heute kann man hier vor allem Lebensmittel erwerben. Und das in Hülle und Fülle. Von Käse, Fisch und Fleisch über Backwaren bis hin zu Kaffee, Tee und Gewürzen. Essen gehen kann man hier untertags auch in den kleinen Bistros und im Restaurant Story, das meiner Meinung nach eine richtig gute Lachssuppe macht.

Alte Markthalle

Tropenfeeling im Gewächshaus im botanischen Garten Kaisaniemi

Es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung, aber wenn es draußen so richtig dusselig ist (und auch wenn nicht), ist ein Besuch im Gewächshaus des botanischen Gartens durchaus empfehlenswert. Nicht nur, weil es ganzjährig angenehme Temperaturen hat natürlich, sondern weil man in den liebevoll gestalteten Räumen Pflanzen aus aller Welt entdecken kann.

Aalto House – Auf Hausbesuch bei Finnlands berühmten Architekten

Im Stadtteil Munkkiniemi kann man wunderbar auf den Spuren Alvar Aaltos wandeln. Hier befindet sich nämlich das Wohnhaus Alvar Aaltos, des berühmten finnischen Architekten, das im Rahmen von Führungen besucht werden kann. Die Geschichte und Architektur seines Zuhauses erwachen durch die Geschichten zum Leben, die während der Führung erzählt werden. Und ich muss gestehen, dass ich am Liebsten eingezogen wäre. Vielleicht war es das durchdachte Design oder die besondere Stimmung eines verregneten Herbsttages oder auch beides. Macht euch selbst ein Bild.

Auch das nicht weit entfernt liegende Studio Aalto öffnet seine Pforten für Besucher. 

Helsinkis Museen – Von der Qual der Wahl

Über 80 verschiedene Museen soll es in Helsinki geben. Da sollte es nicht schwer fallen für jeden Geschmack etwas zu finden. Da wäre zum Beispiel das Nationalmuseum, dass einem auf überraschend unterhaltsame Weise einen Blick in die Geschichte ermöglicht. Vielleicht interessiert dich aber auch eher das Design Museum oder das Kunstmuseum Kiasma? Oder vielleicht etwas klassische Kunstgeschichte im Ateneum? Im Amos Rex gibt es eine der größten privaten Kunstsammlungen zu sehen und wechselnde spannende Ausstellungen. Dann wäre da natürlich auch noch das Naturkundemuseum und das Stadtmuseum und … ihr merkt schon: Das nächste Museum ist nie weit und die Auswahl reicht für viele Besuche.

Fazer Experience – Ein Erlebnis für alle Sinne

Fazer und Finnland sind untrennbar verbunden. Karl Fazer, der in Finnland geborene Sohn eines Schweizer Auswanderers begann 1895 mit der manuellen Fertigung von Süßwaren, 1908 wurde die Fazer eingetragenes Markenzeichen und heute sind die Produkte aus keinem finnischen Supermarkt mehr wegzudenken und werden nicht nur in ganz Skandinavien gerne gegessen. Wer etwas zur Geschichte der Firma erfahren möchte, aber auch mal naschen und mehr, der kann an der Fazer Experience im Besucherzentrum der Fabrik teilnehmen. Hier lernen die Besucher Fazer mit allen Sinnen kennen.

7. Zum Aufwärmen: Öffentliche Saunen in Helsinki im Herbst

An der Sauna führt in Finnland kein Weg vorbei und sind wir mal ehrlich: nach einem ausgedehnten Herbstspaziergang tut sie nochmal besonders gut. Daher hier zum Schluss noch kurz und knapp vier ganzjährig geöffnete öffentliche Möglichkeiten in Helsinki zu saunieren. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Allen, die noch so gar keine Berührungspunkte mit der finnischen Sauna hatten, empfehle ich, einmal in die Saunalobhudelei des No-Niin-Podcasts reinzuhören. Finnische Saunakultur ist spannend und erspart ggf. den Tritt in ein Fettnäpfchen.

Allas Sea Pool – urbanes saunieren im Zentrum der Hauptstadt

Kaum zu übersehen: Der Allas Sea Pool. Seit 2016 kann man hier ganzjährig, direkt an den Marktplatz und Hafen angrenzend, nicht nur saunieren, sondern auch schwimmen gehen (wahlweise im beheizten Becken oder im Meerwasserbecken) und im Café noch für eine Stärkung sorgen.

Löyly – die Seele der Sauna neu interpretiert

Das futuristische und imposante Gebäude liegt 2 km südlich des Zentrums im Stadteil Hernesaari und eröffnete 2016. Der Name ist Programm, denn Löyly meint unter anderem den Gluthauch, den Dampf, der bei einem Aufguss in der Sauna entsteht, bzw. die Seele der Sauna. Und Dampf gibt es hier genug. Auf 1.071 qm befinden sich hier nämlich drei mit Holz beheizte Saunen und ein Spezialitätenrestaurant. Wer hier sauniert, kann sich anschließend mit einem Bad im Meer erfrischen, denn es gibt einen direkten Zugang.

Sompasauna – Anarchie in ihrer schönsten Form

Deutlich uriger geht es in der Sompasauna zu. 2011 entstand in Hermanninranta, etwa 20 Gehminuten von der U-Bahnstation Kalasatama entfernt, eine öffentliche Sauna der etwas anderen Art. Sauna-Anarchie quasi. Eine Gruppe Menschen baute sich einfach ihr eigenes kleines Saunaparadies und hieß alle willkommen mitzumachen. In der dritten Saison wurde das ungenehmigte Projekt von der Stadt abgerissen, da hier gebaut wurde, aber es formte sich ein Verein, der das Projekt neu anging und die Sompasauna wideraufbaute. Außerdem schrieb man sich auf die Fahne die zweitweise vom aussterben bedrohte Kultur der öffentlichen Saunen hochzuhalten. 2021 musste das Projekt ein kleines Stück umziehen, aber hat seinen Charme nicht verloren. Noch immer ist die Sauna für jeden zu jeder Zeit zugänglich. Jeder kümmert sich um alles und hält sich an die Regeln. Duschen oder Umkleiden gibt es nicht. Wenn ihr ein wenig offen seid, ist der Besuch der Sompasauna im Herbst sicherlich ein tolles Erlebnis. Macht euch vorab ein wenig mit den Regeln vertraut und es kann nichts mehr schief gehen.

Kulttuurisauna – Sauna traditionell und ökologisch

Im Stadteil Merihaka liegt die mit Holzpellets beheizte ökologisch Kulttuurisauna. Seit 2013 kann man hier in der von den Architekten Tuomas Toivonen und Nene Tsuboi entworfenen traditionellen Sauna schwitzen und sich anschließend im Meerwasser erfrischen. Ganzjährig. Im Internet kann man immer zwei Wochen im Voraus die Saunazeiten einsehen und buchen. Die Buchung vorab ist obligatorisch.

Helsinki im Herbst? Ein Fazit

Eine Reise in Finnlands Hauptstadt Helsinki ist im Herbst nicht nur machbar, sondern besonders schön. Es ist alles etwas ruhiger nach dem trubeligem Sommer, man entschleunigt ganz von alleine und erlebt dennoch jede Menge wunderbarer Momente.

Und? Hast du Lust bekommen auf eine Reise nach Helsinki im Herbst? Oder warst du sogar schon einmal da? Erzähle es mir gerne in den Kommentaren, via mail oder Social Media.

Text und Fotomaterial © Sina Kaiser / nordlandfieber


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