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Helsinki für Einsteiger

Helsinki in a nutshell – Die Lieblingsstadt für Neulinge und Durchreisende

Dass ich Helsinki verfallen bin (hier klicken für meine Liebeserklärung an eben jene Stadt), ist ja nun wahrlich kein Geheimnis mehr und so kommt es, dass ich immer öfter nach Empfehlungen gefragt werde. Gerne helfe ich weiter, wenn ich kann, war ich doch anfangs auch froh um den ein oder anderen Tipp und bin es noch immer. Es ist ja doch schöner als nur den Reiseführer zu studieren. Oft ist es jedoch so, dass der/die Fragenstellende gar nicht viel Zeit für diese wundervolle Stadt hat. Wie meine Freundin Dunja. So viel Sehnsucht die Stadt zu erkunden, so wenig Zeit und noch viel weniger Ahnung. Ich konnte sie schlecht hängenlassen und tippte ihr einen Vorschlag zusammen, wie sie ihre kurze Zeit in Helsinki nutzen könnte, um möglichst viel zu erleben, ohne jedoch hektisch und blind durch die Stadt zu hasten. Und dann dachte ich, dass davon ja noch mehr Menschen profitieren könnten.


Ihr habt nur einen kurzen Aufenthalt in dieser schönen Stadt? Wie schade (voi harmi!), aber kein Beinbruch. Kommt mit, ich führe euch 1,5 Tage rum und wenn es euch gefällt, kommt ihr einfach wieder.


Es ist ein Samstagmorgen im Sommer. Wir treffen uns am Kamppi. An der Haltestelle Lasipalatsi hält so ziemlich alles, wo auch immer eure Unterkunft sich befindet. Am Automaten könnt ihr Tagestickets kaufen und so bequem die Öffentlichen nutzen, um etwas Zeit zu sparen. Wenn ihr mögt, sehen wir uns noch die aus 3 verschiedenen Holzarten (Fichte, Erle, Esche) gebaute Kampin kappeli bzw. die Kapelle der Stille an, die 2012 von Architekten fertig gestellt wurde.

Dann geht es am Kaufhaus Stockmann vorbei, über die Aleksanterinkatu, Richtung Dom bewegen.

Je nach Zeit und Lust zu Fuß (10-15 min) oder mit der Tram (4 / 7b). Die evangelische Kathedrale am Senatsplatz, die 1852 fertig gestellt wurde, ist Wahrzeichen und sicherlich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Die „Tuomiokirkko“ thront majestätisch und doch irgendwie unaufgeregt auf ihrem Podest. 47 Stufen führen hinauf. Der weiße Dom ist durch diese erhöhte Lage auch vom Meer aus gut zu sehen.

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Von der Magie der Bucket List

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich hier darüber schrieb, dass ich jetzt auch meine Bucket List zusammen getragen habe und einige Punkte teilte. Was ich nicht wusste: Eine Bucket List hat magische Kräfte …

Die Magie der Bucket List

Als ich von der Bucket List schrieb, schrieb ich auch davon, dass ich zunächst noch zweifelte, ob ich überhaupt eine brauche. Nun lebe ich schon einige Wochen mit dieser Liste, die ich als kleines Büchlein immer dabei habe. Allein das Schreiben der Liste hatte ungeahnt positive Effekte. Ich habe mich noch nie so intensiv und gleichzeitig so entspannt mit der Frage auseinander gesetzt wer ich bin und was ich vom Leben noch will. Zunächst war da eine ungeheure Dankbarkeit, denn einige elementare und persönliche Dinge (wie z.b. „Ich möchte Mutter sein“) konnte ich bereits mit einem Häkchen versehen. Ich fand diese Rückschau und das bewusste Dankbar sein sehr wichtig und schön. Einige persönliche Ziele fanden ihren Weg auf die Liste, die mir zuvor gar nicht so klar waren. Ja, das hatte in der Tat schon etwas magisches, wie sich dadurch der ein oder andere Gedanke klarer formte und wie von selbst in das Büchlein hüpfte. Doch natürlich fanden nicht nur lebensverändernde Wünsche ihren Weg auf die Liste, sondern auch kleine unscheinbare, lustige, natürlich jede Menge Reiseziele und kleine Herzenswünsche. Wie zum Beispiel der Punkt dass ich eine Kuh melken möchte. Ich ging davon aus, dass es z.b. auch die Kuh sein würde, die mir den ersten grünen Haken beschert. Aber nein. Unterschätze nicht die Magie einer Bucket List…

Das Tattoo und die Bucket List

Der nächste Helsinki-Trip stand an und ich nahm den Punkt mit dem Tattoo unter die Lupe. Das Motiv stand fest, das in der Lieblingsstadt den Weg unter meine Haut finden sollte. Fehlte nur noch ein Termin. Aber würde ich ausgerechnet für diesen Aufenthalt noch einen Termin bekommen? Nun, wer nicht fragt erhält keine Antwort und siehe da: es fand sich ein Termin. Freunde hatten mir das Studio und den Künstler empfohlen und so verhalf mir Alex Jazz von HelsInk am 10.3.17 zu einem Haken auf der Bucket List. Einem für die Ewigkeit sozusagen.

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Helsinkis Inseln: Herzensort Uunisaari

Ich liebe Helsinki. Das ist kein Geheimnis. So sehr, dass ich der Stadt am Meer bereits eine feurige Liebeserklärung schrieb. Aber kennt ihr schon meinen kleinen Herzensort in der Stadt?

Uunisaari – Ein Herzensort

Aber was ist eigentlich  mein liebster Ort in dieser Stadt? Das wurde ich schon oft gefragt und ich habe eine scheinbar ganz unspektakuläre Antwort: Uunisaari. Kennt ihr das, wenn man weit weg von zu Hause plötzlich das Gefühl von Heimat und „angekommen sein“  hat? Das Gefühl schon mal da gewesen zu sein? Nicht oft, aber immer mal wieder findet man diese Herzensorte. Meist sind sie auf den ersten Blick gar nicht so aufregend oder besonders und doch weiß man, wenn man einen solchen Ort gefunden hat. So ging und geht es mir mit Uunisaari. Die kleine Felseninsel vor der Küste Helsinkis, ist nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt und doch eine Möglichkeit dem Trubel zu entkommen. Das erste Mal war ich im Winter auf Uunisaari. In der kalten Jahreszeit ist die Insel bequem über einen Steg zu erreichen. Im Sommer fährt ein Boot oder man kommt zu Fuß über Liuskasaari – ebenfalls per Boot zu erreichen. (Absolut empfehlenswert: Das Restaurant „Skiffer“ auf Liuskasaari. Unbedingt eine der leckeren Liuskas probieren!) Auf Uunisaari fällt das rote Backsteingebäude auf, das heute das Ugn Uunisaari beherbergt. Am Wochenende bietet das Restaurant Brunch an und ist ansonsten ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeitsfeiern etc. Auch 2 Saunen gehören zu dem Komplex. Man kann sie das ganze Jahr über mieten und der kleine Sandstrand lädt zum Baden ein. Im Winter geht es über einen Steg zum Eisbad nach dem Saunagang.

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Das Ding mit der Bucket List – warum jeder eine haben sollte

Sie ist in aller Munde, die Bucket List. Die magische Liste mit Dingen, die man noch getan haben sollte bevor man „in die Kiste springt“ (englisch: to kick the bucket). Auch der Ausdruck „Löffelliste“ ist mir schon begegnet, der Titel ist wohl selbsterklärend. Warum aber sollte ich sie nun schreiben, diese Liste?

Das Ding mit der Bucket List – warum jeder eine haben sollte

Weder drohe ich demnächst den Löffel abzugeben, noch habe ich das Gefühl bisher nichts erlebt zu haben in meinem Leben. Sie begegnete mir aber unweigerlich immer wieder und so setzte ich mich doch damit auseinander. Und nach und nach gefiel mir die Idee doch. Um die Liste zu schreiben, muss ich mich doch unweigerlich mit der Frage auseinander setzen, was ich eigentlich vom Leben noch erwarte. Quasi eine To-Do-List für mein Leben erstellen. Kleine und große Dinge. Ich muss mich fragen wer ich bin, wohin ich will und was ich tun will mit dieser mir geschenkten, kostbaren Lebenszeit. Eine Frage, die wir uns doch alle ab und an mal wieder stellen sollten. Und zwar nicht erst dann, wenn der Sensenmann uns schon freundlich zuwinkt.

Was soll auf die Bucket List?

Wenn ich, so als chronisch Fernweh- und nordlandfieber-Kranke an eine Bucket List denke, denke ich natürlich auch an all die Reiseziele, die noch auf meiner langen Wunschliste stehen, an all das, was ich dahingehend noch erleben möchte. Aber schnell kommen auch persönlichere und speziellere Wünsche. Manches kann man direkt in die Tat umsetzen, anderes erst später, manches nicht beeinflussen und wieder anderes wird man vielleicht nie erleben. Manche Punkte sind Schmunzler (siehe z.b.: unten Punkt 20 meiner Bucket List), andere lassen dich innehalten und schlucken.  Aber alleine sich damit auseinander zu setzen und es zu versuchen, bringt einen doch schon ein gutes Stück weiter. Die Liste kann dich auf herrliche Weise motivieren und fokussieren.

Individualität

Und deswegen sollte jeder seine kleine Liste schreiben. Nenn sie wie du willst. Teile sie mit der Welt, mit Vertrauten oder nur mit dir selbst. Schreib sie in Gedanken, auf edles Papier oder tipp sie in deinen Computer. Aber tu es. Halte inne und erinnere dich wer du bist, wo du her kommst und wo du hin willst. Formuliere deine Träume und Ziele. Und scheu dich nicht groß zu träumen. Mach dir bewusst wie begrenzt und kostbar unsere Zeit ist und wie wichtig es ist, sie sinnvoll zu nutzen. Was willst du getan, gesagt, gesehen, erlebt und gelernt haben, ehe du den Löffel abgibst?

Meine Bucket List

Zur Anregung hier ein kleiner Auszug aus meiner Liste:

  1. Mutter sein -> 2009 kam die Räubertochter
  2. Ein gemütliches Zuhause habe, ein Nest, in das man immer zurückkommen kann.-> Haben wir <3
  3. Polarlichter sehen -> Ganz schwach und grau auf Island gesehen. Da geht noch was.
  4. Ans Nordkapp reisen -> 2014, 2015 und 2021
  5. Nach Island reisen, schwarzen Sand, Geysire und Hot Pots sehen -> Island im Herbst 2019
  6. Im Winter nach Lappland reisen
  7. Ein Buch schreiben -> Meine Midsommar-Momente erscheint Ende März 2023 im Groh Verlag
  8. Eine neue Sprache lernen -> mehrere Anläufe und VHS-Kurse später ist das Finnisch noch immer dürftig
  9. Einen Greifvogel halten
  10. Den HIFK in Helsinki gewinnen sehen! Denn obwohl die Eishockeymannschaft echt gut ist, bin ich immer zu falschen Zeit da 😉 -> Mit einem grandiosen 6:0 erledigt, kurz nachdem ich es in die Bucketlist schrieb. Die Magie der Bucketlist. Ich sag es ja.
  11. Nochmal Hundeschlitten fahren -> Sommer 2021 in Hetta. Jetzt dann nochmal im Winter 😉
  12. Ein Tattoo in der Herzensstadt stechen lassen -> erledigt 10.3.17
  13. In einem Eishotel oder Iglu übernachten
  14. Einen Fisch fangen mit allem was dazugehört -> erledigt Sommer 2021 in Syöte
  15. Ausnahmsweise mal ins Warme reisen
  16. Mit der Lieblingsband ein Bier trinken -> So ähnlich … Was als Scherz auf der Bucketlist landete, bescherte mir kurz darauf tatsächlich eine Situation, in der ich mit dem Drummer anstieß. Den Keyboarder traf ich mehrfach, unter anderem auf einem kleinen Festival, das eine Freundin organisierte und ich holte ihn vom Flughafen ab. Sami traf ich auch noch mehrfach und interviewte ihn unter anderem mit Finnweh für unseren Podcast auf unserem Hotelzimmer. Riku trafen wir mitten in der Pandemie virtuell zum Interview und ebenfalls während der Pandemie traf ich Samu zum Interview für das Nordis-Magazin.
  17. Nach Neuseeland reisen
  18. Eine Flaschenpost verschicken
  19. Unter dem Sternenhimmel schlafen
  20. Eine Kuh melken
  21. Mit der Lieblingsband auf Tour gehen -> Eine ganze Tour mit Sunrise Avenue habe ich nie geschafft, aber die Clubtour war schon ziemlich gut und die finale Tour werde ich niemals vergessen
  22. Harry Potter besuchen -> Immerhin in die Ausstellung damals in Potsdam haben wir es geschafft
  23. In Finnland in die Sauna gehen -> Mittlerweile gibt es zahlreiche finnische Saunaerfahrungen
  24. Eisbaden
  25. Nochmal das Heimatdorf meiner Oma in Tschechien besuchen -> Ostern 2019
  26. Aus der Kategorie “Challenge yourself”: Karaoke singen -> 2017 in Finnland erledigt

Spitzbergen: 2 Couchpotatoes in der Arktis (Teil 1)

Gerne möchte ich euch auch von vergangenen Reisen berichten. 2008 zum Beispiel landeten wir recht unbedarft im arktischen Spitzbergen. Wie es dazu kam und was wir dort erlebten, lest ihr in Teil 1 der Serie:

Spitzbergen: 2 Couchpotatoes in der Arktis

Die Planung der Spitzbergen-Reise

2007 haben wir geheiratet. Der Kaiser und ich. Die Hochzeitsreise war schön, aber doch etwas kurz und unspektakulär. Wir fuhren mit einem gemieteten Wohnmobil noch einmal die Irland-Tour, die uns 2005 so begeistert hatte. Nur war diesmal das Wohnmobil unterirdisch und das Wetter irgendwie auch und außerdem war es zu kurz und … ach. Es war schön, aber irgendwie waren es nicht die erträumten Flitterwochen, von denen man noch Kindern und Enkeln erzählen wird. Also planten wir für 2008 die „richtigen“ Flitterwochen. Es sollte etwas Besonderes sein. Etwas, dass man nur einmal im Leben macht. Und nicht so warm. Ein Hauch von Abenteuer. Noch war ja auch kein Kind da. Was also wollten wir sehen und erleben? Schnee und Eis. Ewiges Eis. Am besten mit einem Forschungsschiff. In die Antarktis. Zu den Pinguinen. Ja! Sowas sollte es sein. Wir fanden die Idee toll. Okay. Ich fand sie toll und verkaufte sie dem Kaiser gekonnt. Schnell kam jedoch die Ernüchterung. Die Reisekasse reichte, trotz gutem Füllungszustand, bei Weitem nicht für einen solchen Trip. Und außerdem war die Antarktis für uns ja auch irgendwie die falsche Richtung. Gut. Planänderung. Dann mit dem norwegischen Postschiff Richtung Norden. Norwegen. Hurtigruten. Bergen – Kirkenes – Bergen.  Oder auch doch nicht. Zwar steht „die schönste Seereise der Welt“ definitiv auf meiner Bucket-List, aber irgendwie ist das so kurzfristig auch nicht bezahlbar und zu wenig Schnee und Eis im Frühjahr war auch blöd. Ernüchterung macht sich breit. Gut. Dann eben Nordnorwegen. Lofoten oder so. Wunderschön. Keine Frage. Aber irgendwie weit ab vom ursprünglichen Plan. Der Finger fährt rastlos über die Weltkarte. Zu weit. Zu teuer. Aber halt. Was ist eigentlich mit Spitzbergen? Ich weiß nicht viel über Spitzbergen. Es gehört zu Norwegen. Es ist kalt. Den Rest muss ich googlen. 2 Stunden später ist klar: Ich muss da hin. Um den Kaiser zu überzeugen, erstelle ich direkt mal einen Plan. Die erste gute Nachricht: Seit 1975 ist Spitzbergen, dass im norwegischen Sprachgebrauch Svalbard heißt („kühle Küste“), mit dem Flugzeug erreichbar. Der nördlichste Flughafen der Welt mit regulären Linienflügen. Das gefiel mir. Natürlich nicht per Direktflug. Dass wir von Frankfurt erst nach Oslo, von dort nach Tromsø und dann nach Longyearbyen fliegen würden und dafür über 24 Stunden brauchen würden, musste ich ja nicht direkt erwähnen. Tatsächlich fand ich in dem kleinen Longyearbyen mehr touristische Angebote, als erwartet. Natürlich richteten sich die meisten der Angebote an Menschen, die deutlich abenteuerlustiger, erfahrener und fitter waren als wir 2 Couchpotatoes. Ich entdeckte aber einen Anbieter, der sich nicht nur an Extremsportler mit Erfahrung richtete. Perfekt. Es wurde eine 5-tägige Hundeschlittentour für Anfänger angeboten, die nach einem Telefonat mit dem Büro des Veranstalters auch für uns machbar klang. Zelten in der Arktis. Für mich klang das toll. Die Tatsache, dass dies auch hieß im Wohnzimmer der Eisbären nur in einer Kunstfaserhülle zu nächtigen, verdrängte ich tapfer. Es gibt fast nie Tote durch Eisbären auf Spitzbergen und wenn einmal in 10 Jahren ein Unfall geschieht, dann in der Regel, weil man sich nicht an die Sicherheitsvorschriften gehalten hat. Das hatte ich schließlich nicht vor. Ich plante und rechnete und informierte mich und war immer mehr fasziniert. Dem Kaiser war schnell klar, dass er ohnehin verloren hatte. Zumal erste Hochrechnungen ergaben, dass es finanziell irgendwie machbar war. Und so kam es, wie es kommen musste: wir buchten die Reise.

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Immer wieder Helsinki – ein Reisebericht

Immer wieder Helsinki

Wird das nicht langsam langweilig?“, werde ich oft gefragt, wenn ich (mal wieder) nach Helsinki reise. Ich verstehe die Frage nicht. Ein Lieblingslied hört man doch auch immer wieder. Oft liest man sogar das Lieblingsbuch mehrfach oder schaut den Lieblingsfilm unzählige Male. Wieso soll also gerade eine Stadt, die ohnehin immer in Bewegung ist, langweilig werden? Ich jedenfalls freue mich auch dieses Mal wieder wie ein kleines Kind auf den Besuch. Helsinki im Januar. Hatte ich auch noch nicht. Der Finnair-Flieger fliegt mir viel zu langsam, doch irgendwann spuckt er uns endlich in Vaanta am Flughafen aus. Koffer holen, ab in den Finnair-Bus (Tipp: gleich ein Return-Ticket kaufen) und – man ahnt es schon – freuen, dass das Handy sich automatisch mit dem WLAN verbindet. Endlich wieder hier. Vertraut und fremd zugleich. Und obwohl ich schon so oft in diesem Bus saß, entdecke ich etwas Neues: Steckdosen! Ihr könnt im Bus ganz komfortabel das Handy laden. „Everything works a bit better in Finland“, seufzt meine Mitreisende. Das dünenmädchen. Und sie hat ein bisschen recht.

Einen kurzen Einkauf und eine Tramfahrt (Nr. 4) später, kommen wir im Schullandheim, pardon, dem Hostel an. Eurohostel Katajanokka. Der Zimmercharme irgendwo zwischen Jugendherberge und Kaserne. Aber sauber ist es und für 2 bis 3 Nächte durchaus in Ordnung. (Ohrstöpsel einpacken. Die Wände sind dünn wie Knäckebrot.

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Helsinki – eine Liebeserklärung

Helsinki…

Kann man sich verlieben in eine Stadt, die man noch gar nicht kennt? Kann man sich überhaupt verlieben in eine Stadt? Und wieso haben es die Einen und die Anderen nicht? Dieses Ding mit dem Fernweh. In meinem Fall eher so ein Fieber. Nordlandfieber. Ein innerer Kompass, der immer nach Norden zieht und der schmerzt, wenn man zu lange nicht nach gibt. Schon oft bin ich dem Ruf gefolgt. Nordwärts. Natürlich. Bis zum Nordkapp sogar. In Helsinki war ich nie. Ich bin nicht so der Stadtmensch. Also eigentlich. Uneigentlich weiß ich, wie albern diese Allgemeinplätze sind. Als ich mit Mann und Kind und Wohnmobil zu unserer ersten Nordlandfahrt aufbrach, kamen wir mit der Fähre über Helsinki. Wir touchierten die Stadt nur und fuhren weiter nordwärts. Natürlich. Wir sind ja keine Stadtmenschen. Aber da war dieses unbestimmte Gefühl etwas versäumt zu haben. Das Gefühl, dieser Stadt hätte man eine Chance geben sollen. Ein hartnäckiges Gefühl. Und irgendwann gab ich nach. Mitten im Dezember kam ich wieder. Es war fremd, dunkel, nass, kalt und dennoch fühlte es sich gut an. Helsinki macht es einem leicht. Der kleine Flughafen bietet keinen Raum um sich zu verlaufen. Man fällt vom Kofferband geradezu direkt in den Finnair Bus und fährt gemütlich Richtung Zentrum. Unweit unseres Hotels befand sich eine Haltestelle und so bezogen wir das Zimmer und uns noch eine Schicht mehr an, bevor wir mit der Tram weiter fuhren. Ich mag öffentliche Verkehrsmittel nicht. Doch sich hier zurecht zu finden ist wirklich nicht schwer.

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