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Islandrundreise im Herbst – Vanlife, Sturm und Regenbögen

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Island — Beim Gedanken an eine Islandrundreise entstehen gewaltige Bilder vor dem inneren Auge, von riesigen Kratern, imposanten Gletschern, Geysiren und Schwefel, von kargen und schroffen Landschaften aus Lava geformt, von schwarzen Stränden und heißen Quellen, von weiten Wiesen und halbwilden Pferden. 

Der Inselstaat zwischen Nordatlantik und arktischem Ozean ist für viele ein Sehnsuchtsort. Über zwanzig Jahre lang wuchs auch in mir der Wunsch, auf die Insel aus Feuer und Eis zu reisen, bis es dann soweit war. Die Islandrundreise als Roadtrip. 2.378 km, 11 Tage, 2 Frauen, ein Campervan und Island im Herbst. 

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Jyväskylä und Umgebung: 4 Highlights für Familien

Eingebettet in die wundervolle Landschaft Zentralfinnlands, bestehend aus dem Seenland, Inseln, Wäldern und Hügeln, ist die Region in und um Jyväskylä ein beliebtes Urlaubsziel. In diesem Artikel habe ich vier Ausflugstipps für euch zusammengestellt. 

Mit der S/S Suomi unterwegs auf dem Päijänne

Das am Jyväsjärvi gelegene Jyväskylä ist die Hauptstadt der Landschaft Mittelfinnland, bekannt für zahlreiche Bauten Alvar Aaltos, lebhaft und modern, Austragungsort der Neste Rally Finland und nicht zuletzt der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge aller Art. 

1. Klettern im Laajis Adventure Park in Jyväskylä 

In Jyväskylä, nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt, liegt der Laajis-Abenteuerpark Laajavuori, auf dem Berg, der bequem mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Hier gibt es einen Kletterpark der die Augen von Groß und Klein leuchten lässt. Auf über 2 km Länge kann man hier in allen Schwierigkeitsgeraden klettern und gleiten. 

Action Laajavuori Adventure Park

Laajis Urban Outdoors bietet zahlreiche weitere Sommeraktivitäten an, wie Disc Golf oder Fat-Bike-Fahren. Im Winter ist die Gegend ein beliebtes Skigebiet mit zwölf Pisten, sechs Lifts, vier Snow Parks, einem Kinderland, etwa 42 Loipenkilometern und weiteren Winteraktivitäten wie Schneeschuhwandern. 

Gut zu wissen

Direkt neben dem Abenteuerpark gibt es einen Wohnmobilstellplatz, neben der Piste ein Hostel und das nächste Hotel ist ebenfalls nur wenige hundert Meter entfernt.

Tipp

Von der nahegelegenen Matti-Nykänen-Skisprungschanze hat man einen wundervollen Ausblick.

Zahlreiche Parcours für Anfänger und Fortgeschrittene, Groß und Klein

Anfahrt

Laajavuorentie 15, 40740 Jyväskylä

2. Mit dem Dampfschiff auf dem Päijänne 

Vom Hafen Jyväskyläs aus kann man diverse Bootsausflüge unternehmen, unter anderem mit einem echten Dampfschiff. Die S/S Suomi ist eine betagte Dame von 1905 und eine Fahrt mit ihr ein ganz besonderes Erlebnis.

Dampfschiff S/S Suomi von 1905

Im Sommer gibt es eine dreistündige Lunch Cruise, bei der man sich auf Wunsch zunächst am Buffet stärken und anschließend das Schiff entdecken und die Landschaft genießen kann, während es zum nahegelegenen Päijänne und zurück geht. Da kommt die ganze Familie auf ihre Kosten. 

Dampfschiff fahren macht auch den Kids Spaß

Anfahrt

Satamakatu 8, 40100 Jyväskylä

3. Action beim White Water Rafting in Varjola

Das Varjola Resort liegt nordöstlich von Jyväskylä und ist in einer guten halben Stunde mit dem Auto zu erreichen. In den 90er Jahren entstand die Idee nicht mehr „nur“ Farmbetrieb zu sein, sondern es mit dem Tourismus zu versuchen. Das lief so schnell so gut, dass man den seit fünf Generationen bestehenden Farmbetrieb ganz einstellte. Direkt neben dem Resort liegen die Stromschnellen des Kuusaankoski, auf dem White Water Rafting angeboten wird, womit damals auch alles begonnen hat. Vom Ufer aus geht die wilde Fahrt mit dem Gummiboot los, nachdem man mit Helmen, Schwimmwesten (bei Bedarf auch Stiefel, Regenkleidung etc.) und einer ordentlichen Einweisung versorgt wurde. Die Strecke ist nicht lange und somit auch gut geeignet für Anfänger und Kinder. Ein Wahnsinns Spaß. 

Spannend ist auch der Rückweg durch den Bootskanal (Kuusan kanava) mit seiner Schleuse. In wenigen Minuten strömen hier etwa sechs Millionen Liter Wasser ein und heben den Wasserspiegel um ca. vier Meter an. Das letzte Stück wird wieder gepaddelt. 

Tipp 

In den Sommermonaten von Juni bis August gibt es im Bistro Sylvi allerlei Köstlichkeiten in umwerfendem Ambiente. Zur Stärkung vor oder nach der Tour – ganz nach Belieben. Das sollte man nicht verpassen.

Sommerbistro Sylvi in Varjola

Sonst so

Im Varjola Resort kann man das ganze Jahr über etwa 35 verschiedene Aktivitäten erleben, darunter auch den Besuch einer traditionellen Rauchsauna. In Varjola gibt es gleich zwei davon und insgesamt sogar zwölf Saunen. Oder wie wäre es mal mit einem Eisangelausflug oder einer Hundeschlittenfahrt? Hier ist definitiv immer etwas los und übernachten kann man selbstverständlich auch an diesem wundervollen Ort mit seiner malerischen Flusslandschaft. Ob Zimmer, Hütte, B&`B oder Villa am See – es ist für jeden etwas dabei. 

Fun Fact 

Der Chef Markus Kallio versteckt sich hier keineswegs hinter dem Schreibtisch. Er paddelt die Kundschaft noch höchstselbst, ist immer in Interaktion mit den Gästen und hat eine verrückte Idee nach der anderen. So wundert es auch nicht, dass er eine entscheidende Rolle spielte bei den 2016 ins Leben gerufenen „Sauna Heating World Championship“ und im April 2019 als Schiedsrichter nach Japan reiste zum „Sauna Heating Championship Japan Cup“. Darauf angesprochen grinst er breit und sagt nicht ohne Stolz in der Stimme, dass sie hier eben ein bisschen verrückt seien. Und dann muss er auch schon wieder los, denn eine Gruppe Damen habe sich zum Survival Training angekündigt. Ich sagte ja bereits: In Varjola ist immer etwas los. 

Varjola – hier paddelt der Chef noch selbst

Anfahrt 

Varjola Resort, Vilppulantie 51, 41370 Kuusa (Laukaa)

4. Elche und mehr beim Hirvikartano in Himos-Jämsä

Ein alter Gutshof mitten im Wald, der heute ein uriges Restaurant beherbergt, auf Tuchfühlung mit Elchen, Rehen und Rentieren – das alles gibt es im Hirvikartano bei Himos-Jämsä in Mittelfinnland. Das traumhafte Ausflugsziel für die ganze Familie liegt eine Autostunde südlich von Jyväskylä entfernt. 

Küsschen? Elchbulle Sauli ist ein echter Charmeur

Mehr zur Geschichte und zum Angebot des Hirvikartano findet ihr in meinem Blogbeitrag über unseren Besuch bei den Elchen in Finnland.

Anfahrt 

Heinäseläntie 381, Himos, Jämsä

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag kann Werbung für die genannten Unternehmen enthalten. Der Besuch der  Ausflugsziele erfolgte aufgrund einer Einladung von Visit Central Finland, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst. Es fand keine Bezahlung statt. 

Entspannen wie die Finnen: Kräuter, Torf und Sauna

Die Sauna gehört in Finnland einfach dazu, sie ist Teil der Kultur, Ort der körperlichen und seelischen Reinigung. In Sysmä durfte ich diesen Sommer mit meiner Familie einen ganz besonderen Saunaabend am See erleben, mit Kräutern und Torf, Löyly und Birkenzweig.

Die Sauna am See auf dem Campingplatz in Sysmä

Kräuter, Torf und Sauna

Es ist Juli und die Nachmittagssonne scheint noch angenehm warm auf unsere Gesichter, als wir uns in Sysmä mit Pauliina treffen. Sie wartet auf dem Campingplatz vor dem mintfarbenen Holzhaus auf uns, in dem wir kurz zuvor eingecheckt haben, begrüßt uns lächelnd und schwenkt einen Weidenkorb, denn wir sind verabredet, um mit ihr Kräuter zu suchen und später ein ganz besonderes Saunaerlebnis zu zelebrieren. 

Pauliina in ihrem Element

Kräuterexkursion auf Finnisch

Wir kommen problemlos ins Gespräch und so machen wir uns auf einen kurzweiligen Spaziergang, um unweit von unserem Campingplatz Kräuter und Blumen zu sammeln, die uns später in der Sauna helfen sollen zu entspannen. 

Die Skepsis der Räubertochter wich schnell großer Neugier

Pauliina kennt sich aus. Ihr gehört ein kleiner Laden in Sysmä, der sich zur Aufgabe gemacht hat, mit natürlichen Produkten und Dienstleistungen Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern. Und das mit viel Herzblut. Sie zeigt uns die ersten Pflanzen und fragt, ob wir wissen, um welches Kraut es sich denn handle. Aussehen und Geruch sind mir vertraut und ich weiß, dass ich die Pflanze kennen müsste, aber komme beim besten Willen nicht auf den Namen. In meiner Tätigkeit als Hebamme arbeite ich begleitend durchaus mit Kräutern, die mir aber in der Regel getrocknet in Tees oder als Öle begegnen. Pauliina schmunzelt, bestätigt, dass ich auf der richtigen Spur bin, und endlich fällt der Groschen. Natürlich. Es ist die Schafgarbe. 

Mittels Übersetzungsfunktion des Handys übersetzen wir die Namen der Kräuter, die wir finden vom Finnischen ins Englische und dann ins Deutsche. Wir lernen, dass einige völlig ungiftige Heilkräuter giftige „Zwillinge“ haben und Unerfahrene sie daher lieber nicht selbst suchen sollten. Mit Pauliina an unsere Seite ist das aber kein Problem und so können wir ganz entspannt auch mal probieren.

Ich hatte ganz vergessen, wie gut z.B. roter Klee schmeckt. Kindheitserinnerungen kommen auf und werden weitergegeben. Unsere Räubertochter nascht den ganzen Heimweg roten Klee und wir lächeln jetzt schon entspannt, noch bevor wir die Sauna überhaupt erreicht haben. 

Zurück zur Natur in Sysmä

Einiges, was Pauliina uns zeigt und erklärt, ist völlig neu für uns, aber viele der Kräuter waren mir eigentlich bekannt und dennoch hätte ich sie nicht erkannt, bzw. daran gedacht. Ich wäre einfach vorbeigegangen. Wie schön, dass das heute anders war. Wie schön, dass wir heute durch einen einfachen Spaziergang ein Stück zurück zur Natur gefunden haben. Ist es das, was die Menschen hierher zieht, frage ich und Pauliina bejaht. Natürlich sei auch Finnland modern und nicht jeder zieht mit dem Kräuterkörbchen los, aber man habe eben noch viel intakte Natur, Seen, Wälder und sei insgesamt noch verbundener damit. „Digital detox“ macht man hier schon immer völlig selbstverständlich. Waldspaziergänge, Beeren sammeln, Wochenenden im Mökki, Sauna, See – das alles gehöre eben dazu. Ich nicke. Wer Entspannung sucht und sich wieder mehr mit der Natur verbinden will, ist hier definitiv richtig.

Der Korb ist voll – Ab in die Sauna

Relax like a Finn – Ab in die Sauna

Apropos Entspannung und Wohlbefinden, der Korb ist gefüllt und wir gehen zurück zum Campingplatz, denn dort wartet die Sauna am See auf uns. Mit Pauliinas Hilfe sortieren wir rasch unsere Kräuter. Ein paar kommen in unsere Wasserkaraffe für später, ein großer Teil in ein heißes Fußbad und der Rest so in die Sauna. Wie das duftet!

Das Kräuterfussbad ist bereit

Wir bugsieren unsere Schüsseln in die Sauna und machen es uns auf der Bank gemütlich. Natürlich ordnungsgemäß auf der Laudeliina, der Sauna-Sitzunterlage aus Leinen und Baumwolle. Die Räubertochter steckt noch etwas skeptisch die Füße ins heiße Fußbad und auch der Kaiser ist kein routinierter Saunagänger, doch jedwede Skepsis weicht schnell der Entspannung und strahlenden Gesichtern. 

In der Sauna liegt der Birkenquast bereit

Nach einer ersten Runde zieht es uns zum See, den wir über einen eigenen Steg erreichen, und natürlich erfrischen wir uns im kühlen Nass. Auch die Räubertochter, der der dunkle See erst nicht so geheuer ist, traut sich hinein. An der Sauna stehen Erfrischungen für uns bereit, schließlich soll man viel trinken. 

Torfsauna und Löyly

Im Vorraum hat Pauliina bereits alles für den nächsten Saunagang vorbereitet, denn nun gibt es noch eine Torfbehandlung. Ein Drittel Finnlands besteht aus Torfboden und so hat die Torfsauna hier Tradition. Natürlich kann man sich nicht einfach wahllos Moor auf die Haut streichen. Der Torf, den wir verwenden, ist therapeutischer und getesteter Torf aus finnischen Mooren, der den Torffeldern der Umwelt zuliebe per Hand entzogen wurde. Lediglich die nicht zersetzten Holzfasern werden im Reinigungsprozess entfernt. Reinigen soll er nun auch unsere Haut.

Pauliina stellt uns auch einige Produkte aus ihrem Laden vor

Beherzt greifen wir zu und schmieren uns die fast schwarze Masse ins Gesicht. Das macht auch der Räubertochter Spaß und schon bald sitzen wir mit unserer Torfmaske wieder auf der Saunabank. Damit der Torf nicht antrocknet, sorgen wir für ordentlich „Löyly“, also für den Dampf, der in der Sauna vom Ofen aufsteigt. Früher bedeutete das Wort auch „Geist“. Der Geist der Sauna hat zumindest unsere 9-Jährige gepackt, denn die Räubertochter sorgt höchstselbst mit einer Kelle Wasser für genug „Löyly“, bevor wir erneut in den See abtauchen.

Torfmasken für Mutter und Tochter

Eine weitere Saunarunde, mit viel Dampf und „sauna vasta/vihta“ (Birkenquast) später, sind wir wieder sauber und sitzen nach einer abschließenden Runde im See tiefenentspannt bei Kräutertee mit Honig und etwas zu Knabbern vor der Sauna und schauen noch einen Moment gemeinsam mit Pauliina über den See. Sie sagt, sie liebt diese Sommerabende und wir stimmen zu. Doch diesen Abend haben wir ganz besonders genossen, dank Kräutern, Torf, Sauna, See und nicht zuletzt Pauliina. 

Entspannt wie ein Finne

Paljon kiitoksia hauskasta illasta. Olipas hyvät löylyt – Vielen Dank für den schönen Abend. Das war eine tolle Sauna (Sitzung). 

Infos

Wenn ihr auch einmal Kräuter suchen und die Torfbehandlung in der Sauna am See genießen wollt, dann kann ich euch die Kombination ans Herz legen, nach Sysmä zu reisen, auf dem Campingplatz zu nächtigen (wer kein Campingfahrzeug besitzt und auch nicht zelten mag, kann eine der kleinen Hütten beziehen) und bei Pauliina von Luontoemo ein solches Erlebnis zu buchen. Entspannt wie ein Finne könnt ihr dann noch weitere schöne Ecken in der Region Lahti entdecken.

Ausblick über den See am abend

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag kann Werbung für die genannten Unternehmen enthalten. Der Besuch des Campingplatzes und der Sauna erfolgte aufgrund einer Einladung von Visit Lahti, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst. Es fand keine Bezahlung statt. 

Per Mausklick zum perfekten Campingplatz

(Werbung) Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man, doch geht sie vielen Campern mitsamt der Geduld bei der Planung ihrer Reise in den Norden schnell verloren, wenn es um die Suche nach geeigneten Campingplätzen geht. Doch PiNCAMP verspricht die Rettung: Das neue ADAC-Campingportal möchte sie jetzt ganz einfach machen, die Suche nach dem perfekten Campingplatz.

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Ein Roadtrip von Lahti bis Jyväskylä entlang des Päijänne

Das westliche Seenland Finnlands kann man wunderbar auf einem Roadtrip entdecken. Von absoluter Ruhe und Wellness bis hin zu Action und lebendigem Stadtleben findet sich alles auf dieser Route entlang des Päijänne.

Hinweis: Dieser redaktionelle Beitrag kann Werbung enthalten, auch wenn keine Bezahlung erfolgte. 

Ein Roadtrip entlang des Päijänne

Die Sonne scheint an diesem Julimorgen, als wir mit unserem rollenden Mökki von Lahti am Vesijärvi nach Sysmä aufbrechen. Über Asikkala, dass am Südufer des Päijänne liegt, fahren wir nordwärts auf dem Pulkkilanharju und überqueren dabei auch die Brücken mit ihrem wundervollen Blick auf den See. 

 

Päijänne-Info: 

Der Päijänne ist der längste See Finnlands und erstreckt sich auf einer Länge von ca. 120 km von Asikkala im Süden bis Jyväskylä im Norden. Mit einer       maximalen Tiefe von 95 Metern ist er auch Finnlands tiefster See und hat das  größte Volumen. Auf seiner Gesamtfläche von knapp 1.120 km² befinden sich über1.800 Inseln. Nur 1-2 Stunden Fahrt sind es von der Hauptstadt aus und so ist der Päijänne als Ausflugsziel sehr beliebt. 

Hättest du das gewusst?: 

Im Großraum Helsinki kommt aus dem Wasserhahn Päijänne-Wasser. Über den 120 kmlangen Päijänne-Tunnel wird die finnische Hauptstadt (ebenso das Umland) mit  Trinkwasser versorgt. 

Pulkkilanharju

Der Pulkkilanharju ist ein Grat, bestehend aus einer Reihe von Inseln, die während der letzten Eiszeit entstanden und heute Teil des Päijänne Nationalparks sind. Aber vor allem ist es eine malerische Route. Auf 8 km Länge überqueren wir mehrere Inseln, verbunden durch 3 Brücken. 

Natürlich wollen wir nicht nur vorbeirauschen, sondern raus aus dem Auto. Für eine kurze Rast am Ufer des Päijänne bietet sich der Rastplatz hinter dem Pulkkilanharju Light an, wo sich auch ein Sommerrestaurant befindet.

Wer sich nicht nur kurz die Füße vertreten möchte, der wird ein Stück weiter, direkt hinter der Karisalmi-Brücke, fündig, wo es auch Parkmöglichkeiten gibt. Hier startet eine 4,4 km lange Wanderroute und ein 2,3 km langer Naturpfad.

Der weitere Verlauf der Route

Weiter geht es nach Sysmä. Unser Weg führt nun über Land, doch immer wieder tauchen kleinere Seen auf, das Wasser glitzert zwischen den Bäumen hindurch und wir fahren gemächlich und entspannt die nächsten Kilometer, während eigenwilliger Suomipop im Autoradio läuft und sich die Mundwinkel ganz von alleine nach oben bewegen. 

Sysmä

In Sysmä checken wir auf dem Campingplatz ein, der am Ufer des Majutvesi direkt am Wasser liegt. Ein kleiner Geheimtipp soll er sein und der erste Eindruck lässt erahnen warum. Die Rezeption befindet sich in einem entzückenden, mintfarbenen Holzgebäude, in dem es allerlei Handarbeiten zu erwerben gibt, in dem man aber auch ein Camperfrühstück geniessen oder nachmittags mit einem Stück Kuchen auf der Sonnenterrasse entspannen kann. 

Neben Stellplätzen und Zeltplätzen gibt es auch kleine Hütten zu mieten, so dass hier jeder eine Unterkunft findet, unabhängig von der Art zu reisen. Die Campingküche ist hell, modern und freundlich und die sanitären Anlagen in durchaus erfreulichem Zustand. 

Auf, am und um den Campingplatz lässt sich einiges unternehmen. Ob nun aktiv auf dem Wasser, entspannt auf Kräuterwanderung oder in der Sauna am See, auf dem Pfad der Geschichte in und um die alte St. Olav Kirche in Sysmä oder in der spitzenumhäkelten Welt der Lintankammari – es ist für jeden etwas dabei:

Entspannen wie die Finnen: Kräuter, Torf und Sauna

 

Die Lintankammari in Sysmä – Café und Lädchen

Von Sysmä nach Jyväskylä – Über die Kärkistensalmi-Brücke

Von Sysmä aus führt unsere Route an Korpilahti vorbei nach Jyväskylä. Teils durch den Wald und teils mit Blick auf den Päijänne oder einen der zahlreichen kleineren Seen, ist die Strecke abwechslungsreich und wunderschön. Immer wieder fährt man dabei über Brücken, wie z.b. die Kärkistensalmi-Brücke, die sich über größere und kleine Wasserstrassen spannen. Zahlreiche Ecken laden zum Verweilen ein.

Lediglich die letzten etwa 25 km führen wieder über weniger idyllische, breitere Strassen mit mehr Verkehr, bevor man Jyväskylä erreicht.

Jyväskylä

Finnlands siebtgrößte Stadt am Nordufer des Päijänne ist lebendig und abwechslungsreich. Die Studentenstadt Jyväskylä, in der das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, liegt in der Region Mittelfinnland im Herzen des Seenlandes. Bekannt ist die Stadt für die zahlreichen Gebäude Alvar Aaltos, aber auch wer sportliche Aktivitäten sucht oder Erholung in und um die Sauna, kommt hier auf seine Kosten. Von Jyväskylä aus lässt sich die Region wunderbar erkunden.

 

Mehr zu Aktivitäten in der Region Jyväskylä findet ihr hier auf dem Blog:

Hirvikartano – zu Besuch bei den Elchen

4 Ausflugstipps in und um Jyväskylä

Kulinarische Highlights der Stadt findet ihr bei Finnweh.

Mit dem Dampfschiff über den Päijänne

Der Streckenverlauf in der Übersicht

Wegpunkte der Route von Lahti nach Jyväskylä (ca. 176 km):

Start: Lahti -> via 24 -> Asikkala -> via 314 -> Otamo -> via 410 -> Sysmä -> via 612/610 -> bei Korpilahti -> via E63 -> Ziel: Jyväskylä

Fazit

Eine wundervolle Gegend, perfekt für einen Roadtrip. Die Natur, geprägt von Wasser, Wald, Inseln und Felsen bietet so viele Möglichkeiten zur Erholung, aber auch für Aktivitäten – da ist definitiv für jeden etwas dabei. Wir waren hier sicher nicht zum letzten Mal.

Päijänne der Länge nach 

Mehr zur Region findet ihr in Kürze hier auf dem Blog und jetzt schon auf noniin.de in der Episode „Päjänne der Länge nach“ :

Transparenzhinweis: Der Besuch einiger der genannten Orte erfolgte aufgrund einer Einladung, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst. 

 

Helsinkis Inseln: Pihlajasaari

Viele der zahlreichen Inselchen vor Helsinki, die man schon vom Flugzeug oder von der Fähre aus sehen kann, sind nur einen Katzensprung von der Innenstadt entfernt. Eine dieser Inseln ist Pihlajasaari. 

Die kleinen Strandhäuschen sind vermietet, aber 2-3 fungieren als Umkleide

Pihlajasaari

Im zweiten Beitrag meiner Serie „Helsinkis Inseln“ besuchen wir heute Pihlajassari, eine Insel, die im Sommer vor allem auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Wir packen unser Badezeug ein und los geht es. 

Mit dem Wasserbus zur Insel

Mit dem Wasserbus zur Insel 

Rund 10 Minuten braucht man mit dem Wasserbus im Sommer vom Merisatama (der Anleger befindet sich neben dem Café Carusel) bis zum Bootsanleger Pihlajasaaris, einer der beliebtesten Sommeroasen der Helsinkier. Auch von Ruoholahti aus kommt man mit der JT-line auf die Insel. Aktuelle Fahrpläne, Preise und Informationen, finden sich hier. 

Pihlajasaari früher und heute

Pihlajasaari (auch Philis oder Rönsskär genannt) besteht eigentlich aus 2 Inseln, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Das ganze Gebiet, das heute zu einem Naherholungsgebiet gehört, ist etwa 26 Hektar groß und war früher eine Villeninsel.

Die Villa Hällebo zum Beispiel, in der sich das Restaurant Pihlajasaari befindet, wurde 1883 erbaut und wird bereits seit 1929 als Restaurant genutzt. Hier gibt es auch eine Terrasse mit Blick auf das Meer.

Das Restaurant

Der Ausblick von der hinteren Terrasse

Die Vegetation auf der kleinen Insel ist abwechslungsreich, man kann durch den Wald und auf Anhöhen spazieren, aber am bekanntesten und beliebtesten ist die Insel für ihre Sandstrände, die an warmen Sommertagen unzählige Sonnenanbeter anziehen. Einen Katzensprung von der Innenstadt entfernt, lässt sich ein Strandtag geniessen und dabei noch der ein oder andere „große Pott“ beim Auslaufen beobachten, denn der Westhafen ist in Sichtweite.

Selbstverständlich gibt es auch eine Sauna auf der Insel, die auf der Südseite zu finden ist. Und wer etwas mehr Ruhe sucht, findet sicherlich auf den Felsen auf der Süd- und Südwestseite ein ruhiges Plätzchen oder folgt einfach mal dem „Nature trail“ und erfährt einiges mehr über die Geschichte der Insel.

Auf der kleineren der beiden Inseln, befindet sich zudem ein FKK-„Strand“. Hier führt von den Felsen ein Steg zum Wasser in einer Bucht.

Fazit

Auch wenn Pihlajasaari an heißen Sommertagen Unmengen von Besuchern anzieht, findet doch jeder sein Plätzchen und die kleine Insel ist definitiv einen Besuch wert.

Helsinkis Inseln: Vallisaari & Kuninkaansaari

Schon aus dem Flugzeug oder von der Fähre aus, sieht man die zahlreichen Inseln in Finnlands Schärenmeer vor Helsinki. Viele davon liegen nur einen Katzensprung von der Innenstadt entfernt und bieten sich an für Ausflüge und Inselhopping. Eine davon ist Vallisaari.

Vallisaari

In diesem Beitrag meiner Serie “Helsinkis Inseln” nehme ich euch mit auf Valiisaari (und die kleine Nachbarinsel Kuninkaansaari), eine Insel, die erst seit 2016 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, eine Insel, die Natur pur bietet, aber auf der es gefährlich werden kann die Wege zu verlassen. Schnappt euch Jacke und Fotoapparat und kommt mit.

Mit dem Wasserbus auf die Insel

Von Mai bis September kommt man in gut 20 Minuten am einfachsten mit dem Wasserbus der JT-Line vom Marktplatz aus zum Ausflugshafen der Insel. Zurück braucht man gut 30 Minuten. Es empfiehlt sich, zuvor die Fahrpläne zu checken, da es aufgrund von Bauarbeiten im Spätsommer 2019 wochentags zu Ausfällen kommt. Ausserdem ist schnell ersichtlich, wo und wann der Wasserbus noch hält. Die Inseln Lonna und Suomenlinna liegen nämlich ebenfalls auf der Strecke und so bietet sich ein Inselhopping geradezu an. Wir steigen ein und lassen uns auf dem Weg den Wind um die Nase wehen. Die Sonne scheint, das Salzwasser glitzert und der Ausflug macht schon jetzt Spaß.

Im Hochsommer fährt die JT-Line auch von Hakaniemi aus nach Vallisaari.

Der Ausflugshafen von Vallisaari

Der Ausflugshafen von Vallisaari

Wer z.B. mit dem Kayak unterwegs ist, steuert Vallisaaris Torpedobucht (Torpedolahti), den Hauptanlegesteg oder Kuninkaansaaris Bucht Hiekkapoukama an.

Torpedolahti

Torpedolahti

Die verbotene Insel: Vallisaaris Geschichte

Die vor Helsinki liegende Insel hat eine bewegte Vergangenheit und war jahrhundertelang militärisches Sperrgebiet. Die über die Insel verteilten Teiche, dienten schon vor hunderten von Jahren den Seglern als Frischwasserquelle.

Eine der kleinen Seen

Einer der kleinen Seen auf Vallisaari

1808 dann, kamen nach den Schweden die Russen, die Suomenlinna belagert hatten und Vallisaari als Basis nutzten und mit dem Bau von Befestigungsanlagen begannen, die auch heute noch zu sehen sind. Nachdem Finnland 1917 unabhängig wurde, lagerten die Finnen dort Waffen und Munition, installierten eine Wetterstation und führten Wartungen durch. Allerdings lebte auch Zivilbevölkerung auf der Insel. In den 50er Jahren lebten die meisten Menschen auf der Insel und es gab sogar eine Schule. Wer sich die Infotafeln auf dem Rundweg genauer ansieht, der wird auch Bilder aus dieser Zeit entdecken und natürlich Gebäude, die noch erhalten sind.

Lebendige Schilder in 3 Sprachen erklären auf den Rundwegen die Insel und ihre Geschichte

Lebendige Schilder in 3 Sprachen erklären auf den Rundwegen die Insel und ihre Geschichte

Früher wohnte auch Zivilbevölkerung auf Vallisaari

2008 gaben die finnischen Streitkräfte die Insel schliesslich auf und seit 2016 ist sie nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Zuvor wurden Wege angelegt, Treppen, Geländer und Infoschilder angebracht und Trockentoiletten installiert, da das alte Abwassersystem nicht mehr intakt ist.

Die militärische Vergangenheit sieht man der Insel auch heute noch an

Vallisaari und Kuninkaansaari heute

Auch wenn der Insel natürlich noch heute ihre militärische Vergangenheit anzusehen ist, ist sie doch hauptsächlich wegen ihrer Natur bekannt und beliebt. Rund um die Metropole Helsinki gibt es keinen anderen Ort, der so eine Vielfalt bietet und Heimat für seltene Insekten und Fledermausarten. Die russische Vergangenheit zeigt sich auch in Pflanzen, die mit dem Tierfutter “eingeschleppt” wurden. Ein ganz besonderer Nationalpark also.

Hinter jeder Ecke entdecken wir etwas Neues, immer umgeben von Wald, Wiesen, Blumen und Meer.

Eine frische Prise weht auf dem kleinen Damm am Übergang nach Kuninkaansaari

Vallisaari ist vor allem Natur pur

Die Mischung aus Flora und Fauna, gut begehbaren und ausgeschilderten Rundwegen, Picknickstellen, Cafés, Meer und dem Blick auf Helsinki in der “Ferne” macht die Faszination aus und die Insel zum perfekten Ausflugsziel für alle.

Von der Aussichtsplattform aus, schaut man über Vallisaari und Suomenlinna bis zum Dom

Wer sich auf den beiden Rundwegen über die Insel bewegt, sieht und erfährt nicht nur alles, sondern ist auch sicher unterwegs. Insgesamt gibt es etwa 5,5 km befestigte und beschilderte Wege. Die Alexander Tour auf Vallisaari ist etwa 3 km lang und der Rundweg auf Kuninkaansaari etwa 2,5 km.

Von den Wegen abzuweichen, Feuer zu machen, zu buddeln oder auf der Insel zu übernachten ist verboten, da sich im Boden noch Munitionsreste etc. befinden und ein Verstoß somit durchaus explosiv sein kann. Immerhin lagerte die Armee hier vor einigen Jahren noch etwa 300 Tonnen Munition. Im Süden der Insel befindet sich deswegen auch eine Sperrzone, die es unbedingt zu meiden gilt. Die Kennzeichnung ist absolut offensichtlich und somit braucht man keine Angst haben, versehentlich in das Gebiet zu gelangen.

Zur Vorbereitung des Ausflugs empfiehlt es sich dennoch, sich einmal kurz mit den Anweisungen, Regeln und Verboten vertraut zu machen.

Tipp: Auf den Inseln weht fast immer ein ordentlicher Wind, weswegen es sich empfiehlt, auch im Sommer etwas zum Überziehen mitzunehmen.

Wer nach dem Spaziergang über die Inseln dennoch etwas Abkühlung sucht, der findet diese evtl. in der etwas geschützt liegenden Bucht auf Kuninkaansaari. Das Schwimmen in den Teichen ist gefährlich und ohnehin verboten.

Sandy cove auf Vallisaari

In den nächsten Jahren wird sich die einstige Sperrzone vermutlich noch weiter verändern. Es wird gewerkelt und die Zeit wird zeigen, wohin sich Vallisaari entwickelt.

Ausführliche und aktuelle Informationen finden sich auch auf der Seite der finnischen Nationalparks.