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Von Luxus bis Aktivurlaub: Zu Gast in den Hotels von Syöte

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Hotelketten findet man im finnischen Syöte im südlichsten Fjell-Gebiet Finnlands nicht, dafür beeindruckende Familienunternehmen, die mit viel Herz und Engagement geführt werden, wie das Arctic Hilltop Boutique Hotel Iso-Syöte und das KIDE Hotel by Iso-Syöte.

Gemeinsam mit Christine (finnweh.de) und Michaela (mahtava.de) bin ich einer Einladung von Visit Syöte gefolgt, um die Gegend zu erkunden. 

Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist ein Advertorial in Zusammenarbeit mit Visit Syöte.

Arctic Hilltop Boutique Hotel Iso-Syöte

Schon bei der Anfahrt nach Syöte raubt uns die Natur den Atem. Der Blick schweift über schier endlose Wälder und wilde Hügel, bis zum Horizont. Das Navigationssystem erinnert uns rechtzeitig links abzubiegen und wir folgen der Straße, die sich weiter nach oben windet, bis auf die höchste Erhebung und auf den Parkplatz des Arctic Hilltop Boutique Hotel Iso-Syöte, wo wir in Kürze auf Hotelbesitzer Juha Kuukasjärvi treffen. Bereits während seines Hotel – und Restaurant-Management-Studiums träumte der Finne, der selbst nur 25 km nördlich des Hotels aufgewachsen ist, davon eine eigene Firma zu gründen und Erlebnisse in der Natur anzubieten. Ski fahren, wandern, einfach alle Outdoor-Aktivitäten prägten schon seine Kindheit und begeistern ihn bis heute. Noch während des Studiums gründete er dieses Unternehmen, um nach dem Studium zusammen mit seiner Frau zu ihren gemeinsamen Wurzeln zurückzukehren und Safaris in und um Syöte anzubieten. Zusätzlich begann er im Hotel Iso-Syöte zu arbeiten, wurde schnell das „Mädchen für alles“, dann Hotelmanager und übernahm später das Hotel, dass er uns heute stolz präsentiert. 

Foto: Sina Kaiser

Wir treffen uns in der Lobby, um uns gemeinsam alles anzusehen, doch zunächst steigen wir dem Hotel aufs Dach. Juha Kuukasjärvi zückt eine Zimmerkarte und öffnet mit einem Klick die Tür zum Skywalk. Während wir über eine breite hölzerne Rampe bequem auf das Dach des Hotels gelangen lächelt der Finne verschmitzt. „Diese Idee hatte ich schon länger. Nach dem Brand dachte ich: Jetzt machen wir das.“ Oben angekommen, können wir ihn nur beglückwünschen zu dieser Entscheidung, während unser Blick über die Landschaft streift.  

Mit Juha Kuukasjärvi auf dem Skywalk des Arctic Hilltop Boutique Hotels Iso-Syöte / Foto: Minna Hirvonen

Hotel Iso Syöte — Der Phoenix aus der Asche

2018, wenige Tage vor Weihnachten, brach in der Nacht ein Feuer aus, bei dem große Teile des Hotels komplett zerstört wurden. „Es war ein unglaublicher Schock. Wären dabei Menschen zu Schaden gekommen, hätte ich es nicht wieder aufgebaut.“ Doch Dank der schnellen Reaktion des Personals, der Helfer und Rettungskräfte konnten alle das Hotel sicher verlassen und Kuukasjärvi beschloss, dass es noch größer, besser und schöner als zuvor werden sollte, wie der sprichwörtliche Phoenix aus der Asche. Diesem Neustart ist auch eine der Themen-Suiten des Hotels, die Phoenix Suite, gewidmet. Neben sechs verschiedenen Zimmerkategorien und Suites und dem Arctic Spa, gibt es ausserdem die Möglichkeit in einem der direkt neben dem Hotel gelegenen Cottages oder in gemütlichen Blockhütten zu übernachten. 

Allen Zimmern des Arctic Hilltop Boutique Hotels Iso-Syöte hat der Hotelchef persönlich den letzten Schliff verpasst. Wurzellampen, Holzablagen, Verkleidungen aus Flechten oder Baumstümpfe als Nachtische, inklusive eingebauter Steckdose — überall finden sich liebevoll gestaltete Details in den luxuriösen Zimmern. So auch im Restaurant, Wie durch ein Wunder blieb eines der Bilder, die im Hotel hingen und die die Frau des Hotelchefs Katariina Kuukasjärvi, eine begabte Künstlerin, gemalt hatte, fast völlig unversehrt. Es bekam einen ganz besonderen Platz und hängt heute über dem Kamin im Restaurant. 

Nachhaltiger Luxus im Hotel Iso-Syöte

Juha Kuukasjärvi hatte und hat eine Vision für sein Boutique Hotel. Gemeinsam mit seinem Team wollte er einen Ort schaffen, an dem man sich absolut wohl und unbeschwert fühlen kann. Einen großen Teil trägt dazu schon die umliegende Natur bei. Das mehrere Jahre in Folge als bestes Ski Boutique Hotel Finnlands ausgezeichnete Iso-Syöte bietet ganzjährig vielfältige Aktivitäten in der Natur an, bietet als erstes Bike Hotel Lapplands vor allem auch maßgeschneiderte Touren und Exkursionen für Radfahrer vom Anfänger bis zum Profi und arbeitet eng mit den ortsansässigen Tourenanbietern zusammen. „In Finnland haben wir die sauberste Luft der Welt und hier die sauberste Luft Finnlands“, erzählt uns der Hotelchef und auch, dass es ihm wichtig ist, respektvoll mit dieser Natur umzugehen. Keine leeren Phrasen: Das Hotel hat das Green DQS-Zertifikat erhalten und tut somit nachweislich weit mehr, als das Gesetz verlangt. Das hauseigene „Kraftwerk“ erzeugt Heizkraft durch das Verbrennen von Holzabfällen aus einem lokalen Sägewerk, die Pools des SPA-Bereiches werden mit Restwärme aus dem Kraftwerk geheizt und man versucht stetig den Energieverbrauch und die Müllmenge zu reduzieren. In Zukunft plant man Investitionen in Solarenergie und E-Autos. „Ziel ist es eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und denjenigen ein fantastisches Reiseziel zu bieten, die nachhaltigen Tourismus schätzen“, sagt Juha Kuukasjärvi. Dazu gehört auch lokale Produkte auf die Teller des Restaurants zu bringen. Die Liebe zur Natur und zum Detail kann man im Arctic Hilltop Boutique Hotel also mit allen Sinnen erfahren. 

Foto: Sina Kaiser

KIDE Hotel by Iso-Syöte

Mitten im Herzen des mehrfach ausgezeichneten Skigebietes Iso-Syöte, in direkter Nähe zu den Pisten, dem Bike Park und dem Syöte Nationalpark liegt das KIDE Hotel by Iso-Syöte mit Blick auf das umliegende Fjell-Gebiet und den Luppovesi. Das noch junge Hotel, dass 2018-2020 mit Hilfe eines EU-Förderprogamms gebaut werden konnte, hat dennoch eine Geschichte die weiter zurückreicht. Das Hotel ist ein Schwesterunternehmen des Skigebietes Iso-Syöte, das von der Familie Terentjeff betrieben wird. Seit den 90ern verbrachten die Terentjeffs ihre Winter hier, bis sie 2000 die Liftanlage kauften, was die Entwicklung des Ortes stark prägte. Familienorientiert und mit viel Liebe zu diesem Ort, der Natur und den Outdoor-Aktivitäten hat die Familie den Ort seither mit gestaltet. Das neue Hotel ergänzt nun das Angebot und soll vor allem Aktivtouristen ansprechen. 

Foto: Sina Kaiser

KIDE Hotel — Skandinavisches Design im Aktivhotel 

Als da KIDE Hotel gebaut wurde, achtete man sehr auf Nachhaltigkeit und Funktionalität. Überall in Syöte erleben wir eine große Liebe zur Natur und vor allem das völlig selbstverständliche Bewusstsein dafür, dass Investitionen in nachhaltige Konzepte am Ende immer ein Gewinn für alle Beteiligten sind. So auch im KIDE Hotel. Geheizt wird mit Erdwärme und moderne Leitungen und Armaturen sorgen für einen deutlich reduzierten Wasserverbrauch. Die großzügigen Zimmer des zweistöckigen Holzgebäudes, in dem sich auch eine Sauna befindet, sind skandinavisch modern und gemütlich gehalten, verfügen alle über eine Küchenzeile und einen Balkon mit Blick auf das Fjell in die eine oder den See Luppovesi in die andere Richtung.

Ideal auch für aktive Familien, die im Winter quasi direkt am Hotel abschwingen können. Im geräumigen Bad ist auch genug Platz den Nachwuchs stressfrei aus der nassen Winterkleidung zu schälen. Anschliessend kann im eigenen Zimmer gekocht werden oder man geht zum Essen in das Restaurant Tovaglia, dass sich im Hotel befindet. 

Restaurant Tovaglia im KIDE Hotel Iso-Syöte

Im Restaurant Tovaglia, in dem die Hotelgäste morgens auch das Frühstücksbuffet genießen können, erwarten uns erstaunlich authentische italienische Gerichte. Die Scrocchiarella, eine Mischung aus Brot und Pizza, sei hier die Spezialität des Hauses und natürlich bestellen wir diese. Derweil sitzen wir auf der Terrasse des Restaurants mit Blick auf den Luppovesi und sprechen mit dem Sales Manager Juhani Ikonen, dem wie allen anderen die Liebe zur Region anzumerken ist. Er hatte uns auch durch das Hotel geführt und uns offen erzählt, dass es zu Beginn auch Startschwierigkeiten gab. Der Check-in war komplett kontaktlos geplant. Zwei hochmoderne Terminals stehen zur Verfügung, an denen sich der Gast bequem und ohne in der Schlange zu stehen mit wenigen Klicks seine Zimmerkarte generieren kann. Das System wurde zwar gut angenommen, doch nicht jedem Gast war es geheuer und man reagierte auf das Bedürfnis im Bedarfsfall eine klassische Rezeption zu haben. So übernahm das Restaurant diese Aufgabe und es klappt wunderbar. Auch hier arbeitet man wieder Hand in Hand und ist ständig bemüht, die Erfahrung Iso-Syöte immer weiter zu entwickeln und zu verbessern.

Während die Vorspeise serviert wird und wir uns die köstlichen Bruschetta schmecken lassen erzählt Juhani uns mehr vom Bike Park, dem Snow Park, dem ebenfalls noch relativ neuen Event Center LumiAreena, dass direkt an das Hotel angrenzt, was sich hier in den letzten Jahren getan hat und wohin die Reise weitergehen wird. Wir sind einmal mehr beeindruckt, was die Menschen in diesem kleinen Ort gemeinsam auf die Beine stellen. Und eins ist klar: Sie wollen die Besonderheit und die einzigartige Natur Iso-Syötes erhalten. Aprés-Ski-Discos und Massentourismus wird es hier auch in Zukunft nicht geben, dafür Natur pur und eine ganz besondere Gastfreundschaft. Wir nicken. Bei jedem unserer Gespräche mit den Menschen hier, bei all unseren Ausflügen begegnete uns diese innere Haltung und wir konnten uns vom ersten Moment an davon überzeugen, dass Syöte sehr viel mehr ist als ein Ski-Ort und hübsche Bilder. Und so verabreden wir uns mit Sales Manager Juhani und Minna, der Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Syöte für den nächsten Morgen noch vor dem Frühstück zum Schwimmen im etwa 15 Grad kalten Luppovesi, um anschliessend noch mit den E-Bikes die Gegend zu erkunden und gemeinsam dieses Juwel zu genießen, dass Syöte wahrlich ist. Zuvor lassen wir uns aber noch das legendäre Scrocchiarella schmecken. Es ist wirklich sagenhaft und schafft es daher leider nicht mehr auf mein Foto. 

Danke, Syöte!

Der Luppovesi am Morgen. Und ja, wir waren drin. Alle.

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Die guten Geister von Syöte : Zu Besuch im südlichsten Fjell-Gebiet Finnlands

Werbung/Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist ein Advertorial in Zusammenarbeit mit Visit Syöte.

Die Sonne lugt zaghaft hinter den Wolken hervor, der Moorboden gibt schmatzend unter den Gummistiefeln nach und verströmt einen angenehm erdigen Geruch. Die Angel surrt durch die Luft, der Köder durchstößt mit einem Plopp die Wasseroberfläche und dann liegt eine entspannende Stille über dem kleinen See, dem angrenzenden Wald und dem schier endlosen bewaldeten Fjell. 

Gemeinsam mit Christine (finnweh.de) und Michaela (mahtava.de) habe ich mich vor kurzem aufgemacht den kleinen Ort Syöte in Finnland zu erkunden.

Syöte — das Tor zu Lappland 

Das in Pudasjärvi gelegene Syöte ist das südlichste Fjell-Gebiet Finnlands. Etwa 140 km nordöstlich von Oulu bieten die wilden, bewaldeten Hügel zu jeder Jahreszeit nicht nur einen atemberaubenden Anblick, sondern auch Raum für eine Vielzahl von Aktivitäten. Auf zahlreichen Mountainbike-Strecken und in einem Bike-Park gibt es verschiedenste Möglichkeiten sich in der Natur auszutoben, egal ob blutiger Anfänger oder Vollprofi. Auch im Winter können die bike trails befahren werden. Ein ganz besonderes Erlebnis. Das Ski-Gebiet Iso-Syöte ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit und doch wird es auch zur Hochsaison nie eng. Après-Ski-Parties wird man hier vergeblich suchen, dafür gibt es genug Raum und Ruhe für alle. Genau die findet man auch bei Wanderungen auf den insgesamt etwa 120 km langen markierten Wanderwegen im Nationalpark, der sich bis nach Lappland erstreckt. Ab und an muss man sich den Weg vielleicht mit einigen Rentieren teilen, schliesslich sind die entspannten Zeitgenossen hier zuhause. Syöte könnte man vielleicht auch als das Tor zu Lappland bezeichnen, das schon allein durch seine Natur bezaubern kann, doch es sind auch die Menschen, die diesen Ort so besonders machen. 

Foto: Sina Kaiser

Jonna, die Huskymama von Syöte

Es ist ein bewölkter Spätsommertag, als wir mit Jonna Määttä zum Angeln fahren. Bereits am Vorabend haben wir die Finnin mit dem ansteckenden, herzlichen Lächeln kennengelernt als wir uns mit ihr an der Sauna am Fluss trafen. Sie hatte Kuchen gebacken, Pastete und Saft mitgebracht und es war, als kämen wir bei Freunden zu Besuch. Nach ein paar Saunagängen in der Holzsauna, einer Behandlung mit Torf und Honig und dem Sprung in den kalten Fluss sind Körper und Geist gereinigt, wir sind angekommen, geerdet und entspannt.

Die Sauna am Fluß / Foto: Sina Kaiser

Am Morgen treffen wir Jonna wieder und lernen ihre „Babys“ kennen. Fast 100 sibirische Huskys leben auf dem Hof, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Janne führt.

Die sibirischen Huskies freuen sich über unseren Besuch / Foto: Sina Kaiser

Einige der Hunde hat das Paar unlängst als Notfälle aufgenommen, nachdem sie aus katastrophalen Bedingungen gerettet wurden. Die Huskymama, wie man sie hier auch nennt, strahlt, als sie erzählt, wie die Hunde hier wieder Vertrauen fassen und aufblühen. Doch Jonna hat nicht nur ein großes Herz für ihre Tiere, sondern auch für ihre zweibeinigen Besucher. Ob große Gruppen oder Einzelpersonen, ob mit dem Hundeschlitten im Winter oder auf dem Fluss im Sommer, ob Schneeschuhwandern oder Rauchsauna, ihre Passion ist es, den Gästen Naturerfahrungen zu bieten, die gut tun und erden. Und so fahren wir gemeinsam zu einer Hütte im Wald und stapfen ein kurzes Stück über schmatzenden Moorboden zu einem kleinen See.

Auf dem Weg zum See / Foto: Sina Kaiser

Jonna liebt was sie tut und sie tut es mit einer solchen Hingabe und Freude, dass man sich jederzeit wohl und entspannt fühlt. Eigentlich ist uns schon jetzt egal, ob wir einen Fisch fangen. Die Landschaft ist wunderschön, das Auswerfen der Angel hat etwas meditatives und es ist angenehm still. Keine Autos, keine Flugzeuge, nur ab und an ein Windhauch in den Bäumen. Nur wir und die Natur. Mehr braucht es nicht.

Christine (finnweh.de) entspannt beim Ageln / Foto: Sina Kaiser

Und plötzlich, schneller als gedacht, zieht es verdächtig an meiner Angel. Ich, die ich noch nie so wirklich angeln war, habe doch tatsächlich einen recht ordentlichen Fisch gefangen und Jonna verleiht ihrer Freude lautstark Ausdruck und wir feiern diese Gabe der Natur. „Einer noch“, verkündet sie „dann reicht es für uns alle zum Mittagessen. Mehr brauchen wir nicht.“

Jonna strahlt – das Mittagessen ist gesichert / Foto: Minna Hirvonen

Als sie später die beiden Fische zur Feuerstelle in der Hütte trägt, packen wir die Angeln zusammen, glücklich über unseren Fang, aber noch viel mehr über die gemeinsame Zeit an dem kleinen See. Der Fisch landet teils in leckeren Sandwiches, teils essen wir ihn mit den Fingern direkt aus der Pfanne mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und während wir noch alle glücklich lächelnd die Finger abschlecken, kommt die Sonne durch die Wolken und es könnte kaum schöner sein. 

Direkt aus der Pfanne genascht schmeckt es am Besten / Foto: Sina Kaiser

Pikku-Syöte — Magische Wälder

Vom See geht es später hoch auf das Fjell, denn wir werden schon erwartet. Am Hotel Pikku-Syöte treffen wir Jonna, die von Jonna schon gehört hat, dass unser Angelausflug erfolgreich war. Die beiden Frauen teilen nicht nur einen Namen, sondern auch die Liebe zur Natur. Gemeinsam mit ihr wandern wir über das Fjell von Pikku-Syöte. Jonna erzählt uns davon, wie sich der Wald im Laufe der Jahreszeiten verändert, wie sich die Bäume im Winter teilweise unter den Schneemassen biegen, von der Farbenpracht im Herbst, dem satten Grün des Sommers und der Magie des Frühjahrs. Es ist ein bisschen wie durch einen verzauberten Märchenwald zu wandern und Jonna sorgt mir ihren Erzählungen und Achtsamkeitsübungen, bei denen wir die Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen dafür, dass wir wirklich eintauchen in den Ort. So wundert es uns kaum, als sie uns erzählt, dass sich „Syöte“ von einem alten samischen Wort ableitet, dass soviel bedeutet wie „heiliger Ort“.

Foto: Sina Kaiser
Foto: Sina Kaiser
Foto: Sina Kaiser

Sie erzählt uns auch von alten Kraftorten und dem Glauben der damit verbunden war. Von Tapio, dem Geist des Waldes, aber auch von der Verbundenheit der Menschen mit der Natur in der heutigen Zeit, vom Zauber der Winter hier oben und der Dankbarkeit für diesen besonderen Ort. Wir rasten und beim Blick über die nicht enden wollenden bewaldeten Hügel, Seen und Moore fühlen wir uns plötzlich ganz klein und auf eine angenehme Art und Weise eins mit der Natur.

Foto: Minna Hirvonen

Fatbike fahren für Anfänger in Syöte

Juha, sonst Sales Manager des KIDE-Hotel Syöte ist am letzten Tag unser Guide. Keiner von uns hat wirklich Erfahrung mit Fatbikes, doch unter Juhas fachkundiger Führung und mit der elektronischen Variante der Bikes fällt uns der Einstieg leicht und es macht richtig Spaß. Man muss wahrlich kein Profi sein, um die Natur mit dem Fatbike zu erkunden. Gut gelaunt geht es so ein Stück durch den Nationalpark bis zum Besucherzentrum

Mit Finnweh.de, mahtava.de und Guide Juha im Nationalpark / Foto: Minna Hirvonen

In dem großzügigen Holzgebäude des Besucherzentrums befindet sich neben Shop und Café auch eine Ausstellung über die Geschichte der Menschen und der Natur in der Region. Mit dem Leiter des Besucherzentrums sprechen wir über Syöte und spüren auch hier die Tiefe Verbundenheit zur Natur einerseits, aber auch zu den Menschen. Syöte ist im Grunde ein kleines Dörfchen. Jeder kennt jeden und statt Konkurrenz und Wettkampf gilt hier gemeinsam für den Ort, seine Menschen und Besucher da zu sein. Große Ketten gibt es hier nicht, stattdessen familiengeführte Hotels und Unternehmen, die Hand in Hand (und mit viel Herz und Stolz) miteinander arbeiten. Während wir noch ein kleines Stück mit den Rädern zum Luppovesi fahren, haben weitere gute Geister von Syöte ein Feuer für uns entfacht und es duftet verführerisch nach Lachs.

Foto: Michaela Fuchs

Man will uns den Abschied wohl schwer machen, dabei wäre das gar nicht nötig, haben wir doch den Ort und die Menschen schon in unser Herz geschlossen. Bei einem letzten gemeinsamen Essen am See mit Blick auf das Fjell, atmen wir noch einmal tief die klare Luft ein und verabschieden uns mit einem Lächeln von Syöte. 

Foto: Sina Kaiser

Kiitos! Danke!

Zu den Menschen, die Syöte so besonders machen, gehört auch Minna Hirvonen, die sich selbst Hals über Kopf in diese Region verliebt hat, deren Einladung uns hierher führte und mit der wir eine unglaubliche Zeit hatten. Kiitos, Minna!

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Die spinnen die Finnen? 15 Fun Facts über Finnland

„Kannst Du mir ein paar Fun Facts über Finnland erzählen?“, fragte mich neulich die Tochter einer Kollegin. Für ein Referat war die Viertklässlerin noch auf der Suche nach ein paar interessanten Details über das Land im Norden. Einige Fakten fand sie interessant, andere furchtbar lustig und insgesamt hatte am Ende die ganze Familie (und die Lehrerin) Lust einmal nach Finnland zu reisen. Grund genug meine Favoriten auch hier zu teilen. Einige kennt ihr bestimmt schon, andere können vielleicht überraschen oder erheitern?

1. Das „Land der 1000 Seen“? 

Finnland wird oft als das Land der tausend Seen betitelt, doch könnte die Untertreibung kaum größer sein. Fast 188.000 Seen sind es nämlich, die sich über Finnland verteilen. Der größte unter ihnen ist der Saimaa-See im Südosten des Landes. Mit seinen etwa 4.400 Quadratkilometern ist er der viertgrößte Süßwassersee Europas. 

Seen und Wälder – viel davon!

2. Finnische Wälder

Die Finnen harken zwar nicht ihre Wälder, wie der Donald Trump einmal behauptete, aber die Natur und der Wald spielen eine wichtige Rolle für die Finnen. Ein Wunder, denn weit über die Hälfte des Landes sind von Wäldern bedeckt. Hauptsächlich sind es Kiefern, Fichten und Birken.

3. Finnen lieben Kaffee und Eis

Es lässt sich nicht leugnen: Finnen stehen auf Kaffee, den es hier gefühlt immer und überall gibt. So wundert es nicht, dass die Finnen weltweit den höchsten pro-Kopf-Verbrauch an Kaffee haben. Sie trinken im Schnitt doppelt so viel Kaffee wie die Deutschen. Doch auch Eiscreme steht hoch im Kurs und Finnland steht seit Jahren an der Spitze Europas, wenn man die verzehrte Menge Eis pro Jahr und Kopf. 

4. Von Saunen und Autos

Dass die Finnen ihre Sauna lieben dürfte sich herumgesprochen haben. Das weiter auszuführen bedürfte eines eigenen Artikels. Also mindestens einen. Aber zurück zu den Fun Facts: Es ist kaum zu glauben, aber in Finnland soll es mehr Saunen als Autos geben! Ich glaube das sofort und außerdem gibt es Saunen IN Autos, in Riesenradgondeln oder … ach … ich sagte ja schon: Das ist eine ganz eigene Geschichte. 

Auch ich habe mich in Finnland auf das Abenteuer Sauna eingelassen und Gefallen daran gefunden. Meine Geschichte über den ersten Saunabesuch und eine besondere Kräutersauna findet ihr auf dem Blog.

Zusammen mit Tine von finnweh.de habe ich in unserem No-Niin-Podcast ausführlich über die Sauna gesprochen. Es wurde eine wahre Lobhudelei.

Ohne Sauna? Ohne die Finnen!

5. Donald Duck? Aku Ankka!

Donald Duck heisst in Finnland Aku Ankka. Das alleine ist ein interessanter Fakt, doch der eigentlich Fun Fact ist die „urban legend“, die sich um den Comic rankt und besagt, dass er einmal verboten gewesen sein soll, da Donald Duck keine Hose trug. Die Geschichte hat sich wohl in Wahrheit etwas anders abgespielt, aber unbestritten ist die Tatsache, dass die Comics sehr beliebt sind. Es gibt sogar eine Ausgabe, die finnischer nicht sein könnte: „Die Suche nach der Kalevala“.

6. Happy Failure Day

Am 13. Oktober zelebrieren die Finnen den Tag des Versagens, der 2010 initiiert wurde. Versagen, das war eines der letzten Tabus in der finnischen Gesellschaft und so schaffte man diesen Tag um offen mit dem Thema umzugehen, seine Fehler und sein Versagen anzuerkennen, offen damit umzugehen und nicht nur daraus zu lernen, sondern daran zu wachsen. Klasse, oder?

7. Finnland, das Land der kuriosen Wettkämpfe

Die spinnen die Finnen? Nun, zumindest stehen sie auf außergewöhnliche Wettkämpfe. Darunter Handyweitwurf, Moorfußball, Frauentragen, Gummistiefelwerfen, Sauna anheizen, Luftgitarre spielen und Heavy-Metal-Knitting. Die Wettbewerbe werden mit viel Spaß, aber auch Ehrgeiz durchgeführt und erfreuen sich teils großer internationaler Beliebtheit. 

8. Der Weihnachtsmann ist Finne

Der einzig wahre Weihnachtsmann ist für die Finnen selbstverständlich der Joulupukki, der mit seinen Rentieren und Wichteln (tonttu) in Lappland lebt. Genauer gesagt im Inneren des Korvatunturis, dem Ohrenberg, an der finnisch-russischen Grenze. Den geheimen Eingang hat natürlich noch nie ein Mensch gefunden. Besuchen kann man den Joulupukki dennoch, denn er hat in Rovaniemi quasi sein Büro und ist sowohl im Weihnachtsmanndorf, als auch im SantaPark und der Umgebung anzutreffen. 

Joulupukki – der einzig wahre Weihnachtsmann

Über meinen Besuch beim Joulupukki habe ich schon einmal berichtet.

9. Kaffepaussi

Die finnische Sprache ist wahrlich nicht leicht zu lernen und uns recht fremd, doch ab und an klingt ein Wort seltsam vertraut und manchmal hat sich tatsächlich ein deutsches Wort in die finnische Sprache eingeschlichen, wie zum Beispiel die Kaffepaussi, die wohl keiner Übersetzung bedarf. Auch schön und selbsterklärend: Besservisseri. Einige Wörter erinnern an alte, wenig gebräuchliche deutsche Wörter, wie z.B. hunsfotti (Hundsfott), näsäviisas (Naseweis) oder hantlankari (Handlanger). Und manchmal klingen sie einfach vertraut und gar nicht mehr kompliziert. So kann man mit dem bussi auf ein Bier in die baari fahren, das ist auch ein gutes resepti gegen stressi.  

10. Tücken der Sprache

Apropos Tücken der finnischen Sprache. Nicht alle Begriffe sind so selbsterklärend wie die eben aufgezählten und manchmal auch nicht wirklich einfach auszusprechen, wie zum Beispiel ein kleiner finnischer Ort in Lappland mit sage und schreibe 35 Buchstaben: Äteritsiputeritsipuolilautatsijänkä.

11. Finnen sprechen Schwedisch

Nun, natürlich sprechen die Finnen in der Regel zunächst einmal Finnisch und viele von Ihnen sehr git Englisch, aber Schwedisch ist zweite Amtssprache des Landes, auch wenn die Finnlandschweden mit etwa 300.000 eine kleine Minderheit sind und so lernen die Kinder in der Schule Schwedisch. Auf den Ålandinseln ist übrigens Schwedisch die erste Amtssprache.

12. Finnland, die Tango-Nation

Tango ist wahrscheinlich nicht unbedingt das Erste, was man mit Finnland assoziiert, doch als der Tanz mit seinen schweren Melodien 1913 nach Finnland kam, traf er mitten in die finnische Seele. Noch heute ist der Tango nicht aus Finnland wegzudenken und seit 1985 findet einmal jährlich in Seinäjoki der Tangomarkkinat statt, ein mehrtägiges Festival mit zigtausenden Besuchern aus aller Welt. Der finnische Regisseur Ari Kaurismäki nutzt Tangomusik gerne in seinen Filmen und sagt, der Tango sei nun mal die Nationalmusik Finnlands.

13. Der Beinahe-König

Es war 1918, als die finnischen Monarchisten einen Deutschen, den hessischen Landgrafen Friedrich Karl zum König wählten. Unter dem Titel „Karl I. König von Finnland und Karelien, Herzog von Åland, Großherzog von Lappland, Herr von Kalevala und des Nordens“ sollte er das nominelle Oberhaupt der Finnen sein. Doch er nahm die Wahl nicht an, wurde nicht gekrönt und dankte ab. Die Königskrone wurde nie fertig gestellt. Ein auf den Originalplänen basierendes Replikat kann in Kimi besichtigt werden. 

14. Rentier-Warn-App

Bei etwa 300.000 Rentieren, die im Norden des Landes leben und meist frei herumlaufen, macht eine Rentier-Warn-App (es gibt auch eine Website) durchaus Sinn, denn jährlich gibt es etwa 3.000 – 4.000 Unfälle mit Rentieren. Via „Porokello“ (Rentierglocke) können Busfahrer, LKW-Fahrer etc. Rentiersichtungen melden, andere warnen und somit Unfälle reduzieren. 

Rentiernase <3

15. Die glücklichsten Menschen der Welt

Zum vierten Mal in Folge (2021) führt der World Happiness Report Finnland zur glücklichsten Nation der Welt. Warum ist das so? Sind es die Seen? Die Wälder? Die Sauna? Wahrscheinlich von allem etwas gepaart mit sozialer Fortschrittlichkeit, einer guten Schulbildung und einer gewissen Bescheidenheit und Grundzufriedenheit. Auch in Finnland ist nicht alles gut und nicht jeder Finne ist glücklich, aber die Grundvoraussetzungen scheinen ganz gut zu sein. Oft sind die Menschen irgendwie geerdeter, zumindest erlebe ich das so und regelmäßige Besuche tragen auch zu meinem persönlichen Glück bei. Vielleicht ist es ja ansteckend, das Glück der Finnen. 


Pannukakku trifft Italien: Mediterraner Ofenpfannkuchen

Er ist schnell und einfach zubereitet, schmeckt lecker und in Finnland kennt ihn jeder. Der Ofenpfannkuchen, bzw. Pannukakku, ist ein echter Klassiker und wahrscheinlich hat jede Familie ihr ganz eigenes Spezialrezept. Ich liebe die klassische, pure Variante mit etwas Marmelade und Sahne dazu oder mit Blaubeeren, die mitgebacken wurden. Aber auch herzhafte Varianten kommen bei uns auf den Teller. Neulich haben wir dabei unseren Pannukakku auf kulinarische Reise nach Italien geschickt und nun ein neues Lieblingsrezept, dass ich mit Dir teilen möchte.

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NordNerds-Monatsrückblick Februar 2021

Der dritte Monat des Jahres bricht bereits an und noch immer hat die Pandemie uns im Griff. Wir sehnen ein Ende herbei und träumen glaube ich alle von einem Sommer im Norden. Ablenkung können wir dieser Tage wohl alle mehr als gut gebrauchen. Zum Wochenende habe ich da etwas für euch, denn der Monatsrückblick hält einige interessante Artikel der Nordblogger aus dem Februar parat. Leckere Rezepte, Reisetipps, fesselnde Geschichten und der ein oder andere Hörgenuss entführen euch von der Couch auf eine Gedankenreise in den Norden.

Nordische Gaumenfreuden

Fasching fiel in diesem Jahr ebenfalls aus, nicht aber der isländische “Bolludagor”, an dem man herrlich fluffige isländische Windbeutel (Vatnsdeigsbollur) verspeist. Das passende Rezept gab es bei Michaela von Mahtava. Und auch sonst ging es süß zu im Februar. Ein Kladdkaka-Rezept (schwedischer Schokoladenkuchen) gibt es bei Schweden und so und obendrein die Antwort auf die Frage “Soll das so?” Einen echten Klassiker präsentiert uns Wienerbrød anlässlich ihres achten Blog-Geburtstag: Princesstårta – die typisch schwedische Geburtstagstorte.

Foto: Wienerbrød

Knusprige schwedische Haferkekse hat Reiselust und Fernweh gebacken und wer mehr über den schwedischen Kaffeeklatsch und ein Kultbackbuch erfahren will, wird bei Einfach Schweden fündig.

Foto: Mahtava

Wer es herzhafter mag, für den gab es von Mahtava noch ein isländisches Rezept Kabeljau in Orangensauce und bei Island-Fan Kochbuch Rauðrófnaböff (Rote-Bete-Schnitzel).

Reisen, Ausflüge und Tipps

“Dream now, travel later” lautet derzeit die Devise und so gibt es natürlich auch bei den Nordbloggern etwas zum jetzt lesen und später nachreisen und ausprobieren.

Dänemark

Bei Reiselust und Fernweh gibt es tolle Tipps für einen Nachmittag in Præstø auf Seeland und Meermond schenkt uns Meer gegen die Sehnsucht nach Dänemark. Oder eher um das Fernweh zu befeuern? 😉

Foto: Reiselust und Fernweh

Finnland

Finntouch teilt sein Fernweh nach Finnland und berichtet über den Fußballkönig Jari Litmanen.

Foto: Finntouch

Island

66° NORDISK nimmt ihre Leser mit nach Island ans Kap Dyrhólaey.

Foto: 66° NORDISK

Seit Ende Februar bebt in Island auch die Erde (wie das so war, lest ihr bei Island-Fan Kochbuch) und man wartet auf den Ausbruch des Krýsuvík Vulkan. Infos über die aktuelle Situation gibt es auf Instagram zum Beispiel in den Stories von der Geologin und Vulkanologin @geology_with_helga (englischsprachig), bei @linbergman, einer Deutschen die in der Gegend lebt und immer wieder auch bei @fromiceland_withlove, die ebenfalls in Island lebt.

Norwegen

Mit dem Nordlandblog geht es unter anderem auf eine Wanderung bei Svolvær und es gibt viele Tipps für Camping auf den Lofoten.

Foto: Nordlandblog

Schweden

Eine Reise der anderen Art gibt es von Elchkuss, denn dort erfahren wir mehr über den Ort an dem die Schweden streiten – die Waschküche. Oder wie wäre eine Wohnungsführung in Stockholm? Hejsson hat da eine Home Story für euch. Passend dazu nimmt uns Schwedenhappen mit auf eine persönliche Stadtführung durch Stockholm.

Foto: Andrea Ullius

Norden allgemein

Der Winterblues hat Meerblog gepackt und wir tauchen ein in Geschichten vom nordfriesischen Landleben in der Winterstille.

Und wer irgendwann den Tanz der Aurora borealis nicht nur sehen sondern auch fotografieren will, für den hat Mahtava noch etwas: Fotografieren von Nordlichtern – Eine Anleitung für Einsteiger

Norden auf die Ohren

Wer sich den Norden auf die Kopfhörer holen will, für den gab es im Februar wider Neues vom No-Niin-Podcast von nordlanfieber und Finnweh. Neben Episode 27 – Muminliha ja Uunifetapasta goes global gab es auch einen Kaffeeklatsch mit Renè von Finntouch. Der L`abroad Podcast widmete sich mit Island is schön einer Reise aus 2016. Und kennt ihr schon den nich recht jungen Podcast von Meermond?

Habe ich tolle Artikel zum Thema Norden übersehen, die im Dezember erschienen sind? Füge sie doch gerne in den Kommentaren hinzu.

Oh, Corona – noch ein Jahresrückblick 2020

Normalerweise schreibe ich keinen Jahresrückblick, halte mich und mein Jahr nicht für so wichtig, dass es einer öffentlichen Rückschau bedarf. 2020 war aber alles anders und ich habe mich dabei erwischt, dass ich es nur als “das Corona-Jahr” sah. Also will ich nochmal bewusst zurückblicken und stelle fest: Es gab wunderschöne Momente und persönliches Wachstum. Vielleicht auch bei euch, wenn ihr genauer hinseht?

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10 der besten Cafés in Helsinki

Urlaub in Helsinki. Nach ausgiebigem Shopping, Sightseeing oder einem Spaziergang am Meer gibt es doch nichts Schöneres als in einem Café einzukehren. Doch in welchem? Hier kommen 10 Tipps für Cafés in Helsinki. 

Kult: Das Café Regatta

Auf der Suche nach einem Café hat man in Helsinki die Qual der Wahl. Zu Robert`s Coffee, ins Café Regatta oder das traditionelle Kappeli? Oder vielleicht doch ganz wo anders hin und ach, da vorne das Café sieht aber auch gemütlich aus. Für die kaffeedurstigen Helsinki-Besucher habe ich hier 10 meiner liebsten Cafés in der Stadt am Meer zusammengestellt.

1. Café Taideterassi & Sinisen Huvilan Kahvila

Wusstest du, dass Helsinki ein Herz aus Meer hat? Die seeartige Bucht Töölönlahti macht es möglich, mitten in der Stadt am Meer zu sitzen. Ich mag diese Ecke sehr und habe mich vor allem schockverliebt in das wundervolle Café Taideterassi, das es hier seit ein paar Jahren gibt. Hinter der mintfarbenen Holzvilla erstreckt sich eine Terrasse mit traumschönem Blick über die Bucht. Neben dem klassischen Angebot gibt es hier auch frische Smoothies, vegane Kuchen und immer ein freundliches Lächeln. 

Café Taideterassi

Direkt nebenan liegt das Sinisen Huvilan Kahvila das bereits 1896 erbaut wurde. An einem kleinen blauen Kiosk kann man hier Kaffee, Kuchen, Eis und andere Snacks bekommen und ebenfalls den Blick über die Bucht genießen. 

Sinisen Huvilan Kahvila
  • Cafè Taideterassi 
    • Mai bis September geöffnet (10:00 — 21:00)
  • Sinisen Huvilan Kahvila
    • Juni bis August geöffnet (10:00 — 22:00)
  • Linnunlauluntie 11, 00530 Helsinki 
  • cafepanorama.fi & sinisenhuvilankahvila.com 

2. Café Ursula

Kein Helsinki-Besuch ohne einen Kaffee bei Ursula! Direkt am Meer gelegen, hat das Café einen herrlichen Ausblick, die perfekte Lage als Ziel für einen Spaziergang und lecker ist es auch. Und das seit 1952. Oft folgt auf den Kaffee auch noch ein herzhafter Snack, wenn wir mal wieder länger geblieben sind als geplant. Mittagessen gibt es im Café Ursula ebenfalls und sonntags Brunch.

Café Ursula
  • Café Ursula 
    • Sonntag bis Donnerstag 9:00 — 19:00
    • Freitag bis Samstag 9:00 — 21:00
    • Ehrenströmintie 3, 00140 Helsinki

3. Café Carusel 

Das erst unlängst renovierte Carusel gibt es seit 1996. Neben Kaffee und Gebäck gibt es auch hier Mittagstisch (Lounas), Snacks, Pizza und allerlei Leckereien. Außerdem immer wieder Livemusik, drinnen wie draußen. Direkt neben dem Carusel legt im Sommer der Wasserbus nach Pihlajasaari ab. 

Café Carusel
  • Café Carusel
    • Montag bis Samstag 11:00 — 22:00
    • Sonntag 11:00 — 20:00
    • Merisatamanranta 10, 00150 Helsinki
    • carusel.fi

4. Café Regatta

Ein Kult-Café und das zu Recht. Das kleine rote Holzhaus, das von innen wie die Mischung aus Puppenhaus und Museum anmutet, hat tatsächlich eine lange Geschichte. Es wurde 1887 erbaut und gehörte einst der berühmten Kaffeerösterfamilie Paulig, die darin ihre Fischernetze aufbewahrte. Seit 1952 gab es hier dann bereits Sommer-Cafés, bevor 2002 das heutige Café Regatta eröffnete. Mit den (für mich) besten Korvapuusti der Stadt. Ein Highlight ist es aber auch, über dem offenen Feuer vor dem Haus eine Wurst zu grillen. Und besucht unbedingt auch das Klo. Warum? Das seht ihr dann schon. Auf jeden Fall ist dieses Café sommers wie winters eine Institution. Ist das Meer im Winter gefroren, findet sich neben dem Regatta auch ein Eiskarussell, das nicht nur die Kleinen begeistert. 

Café Regatta
  • Café Regatta 
    • Täglich 8:00 — 22:00 
    • Merikannontie 8, 00260 Helsinki 
    • caferegatta.fi

5. Café Kappeli

Die Geschichte dieses Cafés reicht bis 1867 zurück. Schon ab 1840 wurden aus einem Stand Limonaden und Gebäck verkauft. Das kleine Gebäude erinnerte wohl etwas an eine Kirche, bzw. Kappelle und wurde schnell „Kappeli“ genannt. Als das alte Holzgebäude verfiel, sollte es durch einen Neubau ersetzt werden. Das „Kappeli“ eröffnete am 4. Juni 1867 — dem Geburtstag Mannerheims, der später einmal Oberbefehlshaber der finnischen Armee und finnischer Staatspräsident werden sollte. Heute befinden sich im Kappeli ein Café, ein Bar- und ein Restaurantbereich. Zum Café geht es wenn ihr reinkommt, links. 

Café Kappeli
  • Café Kappeli
    • Täglich 9:00 — 24:00
    • Eteläesplanadi 1, 00130 Helsinki
    • raflaamo.fi

6. Ihana Kahvila Baari 

Eine kleine Oase direkt an Helsinkis Haupteinkaufsmeile, der Aleksanterinkatu. Hier kann man definitiv Stress und Hektik entfliehen. Es läuft Gute-Laune-Musik, hinter dem Tresen strahlt immer ein Lächeln, Sofas und Sessel laden zum verweilen ein, alles ist irgendwie “easy going“ und schmecken tut es auch. 

Ihana Kahvila Baari

Die Öffnungszeiten, wie an der Tür angegeben:

„Open most days about 10. Occasionally as early as 8, but somedays as late as 11. We close about 19 or 19:30, occasionally 18, but sometimes as late as 23 or 1:30. Somedays or afternoons we aren’t here at all and lately I’ve been here just about all the time, expect when I`m someplace else. Summa Summarum usually open Mon-Sat 10–19. Sundays open if open.“ 

Ihana Kahvila Baari
  • Ihana Kahvila Baari
    • Montag bis Samstag 10:00 — 19:00
    • Aleksanterinkatu 7, 00100 Helsinki
    • Facebookseite

7. Helkatti Cat Café

Es ist relativ eindeutig, wer oder was hier die Hauptattraktion ist. In Helsinkis Katzen-Café kommt eigentlich immer eine tiefenentspannte Samtpfote zum Schmusen oder Spielen vorbei und sorgt dafür, dass die Besucher mit einem Lächeln wieder gehen. Das liegt aber natürlich nicht nur an den Katzen, sondern auch an den täglich frisch zubereiteten Speisen mit dem finnischen Twist, Kaffeespezialitäten und Drinks. 

Helkatti
  • Kissakahvilla Helkatti
    • Montag bis Samstag 11:00 — 19:00
    • 5 € Eintritt — Reservierung empfohlen
    • Fredrikinkatu 55, 00100 Helsinki
    • helkatti.fi

8. Robert’s Coffee Jugend

„The mothership“ — Das Robert`s Coffee Jugend ist das größte Café der Kette. Beim Eintreten ist es ein bisschen wie in eine andere Welt einzutauchen. Der prächtige, über zweihundert Jahre alte Jugendstilraum verleiht dem Café einen ganz besonderen Charme. Neben diversen Kaffeespazialitäten gibt es auch Brot aus dem Steinofen, hausgemachtes Eis und mehr. 

Robert`s Coffee Jugend
  • Robert`s Coffee Jugend
    • Montag bis Freitag 9:00 — 20:00
    • Samstag 10:00 — 20:00
    • Sonntag 10:00 — 19:00
    • Pohjoisesplanadi 19, 00100 Helsinki

9. Café Esplanad

Durch seine Lage direkt am gleichnamigen Park ist es hier eigentlich immer voll. Doch das hat an vielen Tagen durchaus seinen Charme, wenn es lebhaft zugeht in dem Kaffeehaus mit den wahrscheinlich größten Korvapuusti, die in der hauseigenen Bäckerei neben diversen anderen Leckereien gebacken werden. Auch die typisch finnische Lachssuppe ist beliebt, sie ist hier besonders cremig, sagt man. 

  • Café Esplanad
    • Montag bis Freitag 9:00 — 19:00
    • Samstag 10:00 — 19:00
    • Sonntag 11:00 — 19:00
    • Pohjoijoisesplanadi 37, 00100 Helsinki
    • esplanad.fi

10. Café Rouge   

Es ist winzig, wahrscheinlich hätte ich es übersehen, doch auf dem Weg zum legendären Club Tavastia, der quasi nebenan liegt, bot es sich an und wir haben es nicht bereut. Ob Kaffee, Tee, ein Snack oder köstliche libanesische Spezialitäten — alles wird mit Liebe zubereitet und serviert. Hier kommst du nicht raus ohne einen Plausch und das ist in diesem Fall auch gut so. Kleines Café, große Leidenschaft — das Café Rouge wärmt den Magen und das Herz.

  • Café Rouge
    • Montag bis Donnerstag 8:00 — 18:00
    • Freitag 8:00 — 16:00
    • Urho Kekkosen katu 4-6, 00100 Helsinki 
    • Facebookseite

Fazit: 

Es sollte für jeden das Passende dabei sein und wenn ihr mit der Liste durch seid, könnt ihr ja einfach wieder von vorne beginnen. Oder ihr testet noch das Green Hippo, das Tin Tin Tango, das Brooklyn Café, Johan & Nyström, Café Torpedo, Fazer, Moomin, Engel, Ekberg … und, oh … da vorne ist noch so ein süßes Café! Ich muss los. Wir lesen uns!


Mittsommerreise

Von der Magie der Mittsommernacht, Kindheitsträumen, einer besonderen Reise gen Norden und der Erkenntnis, dass manchmal der Weg das Ziel ist. 

Ich bin ein Mittsommerkind, geboren am Tag der Sommersonnenwende vor, nunja, sagen wir ein paar Jährchen. Ein Grund vielleicht für meine frühe Affinität für das Mittsommerfest im Norden und Skandinavien im allgemeinen. Ich weiss es nicht genau. Als Kind liebte ich jedenfalls die Midsommar-Geschichte der Kinder aus Bullerbü. Ich spürte, diese Nacht hat irgendetwas magisches. Ich glaubte auch als Erwachsene noch, dass man sie finden und spüren kann, diese Magie. Und ich hatte meinen ganz eigenen Mittsommertraum: Einmal zu Mittsommer ganz oben im Norden sein, wo die Sonne kaum oder gar nicht hinter dem Horizont verschwindet, die Mitternachtssonne die Landschaft in ein unwirkliches Licht taucht und man gefangen ist zwischen Tag und Nacht. Wunderschön und manchmal grausam zugleich. Ich wollte ans Nordkap. Allen Touristenbussen zum Trotz fahren bis Europas nördlichste Straße an der Barentssee endet, einem Randmeer des Nordpolarmeeres. Ich wollte der Mitternachtssonne ganz nah sein, wissend, dass das Wetter dort oben ein launisches Biest sein kann.

Es ist nicht unsere erste Reise zum Nordkap, wir waren schon einmal dort. Damals fuhren wir über Finnland gen Norden und ich verlor überraschenderweise einen Teil meines Herzens in diesem Land. Das war so gar nicht geplant. Aber das ist eine andere Geschichte. Nun geht es wieder los mit dem Wohnmobil. Dieses Mal fahren wir allerdings über Schweden, nachdem wir uns beim Großvater meines Mannes verabschiedet haben. Er hat es auch, dieses Nordlandfieber, aber kann nicht mehr reisen. Wir versprechen ihm ihn in Gedanken mitzunehmen und klemmen sein Foto an die Sonnenblende des Fahrersitzes. Und dann geht es los. Von Rostock geht es mit der Fähre nach Trelleborg und von dort nach Eksjö. Wir singen im Auto das Pippi-Langstrumpf-Lied, besuchen die Astrid-Lindgren-Welt und die Räubertochter „kehrt heim“ in die Mattisburg. Wir reisen weiter, essen Waffeln in Bullerbü, kaufen Bonbons in Mariannelund, besichtigen Michels Holzschuppen, sehen zwei Elche, die bei Östersund in einem Wohngebiet seelenruhig die Straße überqueren und begegnen Füchsen und Rentieren auf unserem Weg. Wir überqueren erneut den Polarkreis, entdecken in Kautokeino eine Silberschmiede, die selbst ein wahres Kunstwerk ist und sprechen mit faszinierenden Menschen. Auf dem Rückweg treffen wir auf eine samische Hochzeitsgesellschaft. Wir nächtigen am Porsangerfjord und blicken eine gefühlte Ewigkeit auf das Wasser, während Tümmler an uns vorbeiziehen. Diese Mittsommerreise hat schon jetzt etwas magisches und wir sind noch nicht einmal am Ziel. Oder vielleicht doch? Sagt man nicht, der Weg sei das Ziel? 

Und dann ist er da, der große Tag. Geweckt werde ich durch ein Klopfen an der Wohnmobiltür. Die „Nachbarin“ hat ein Teelicht auf dem schönsten Stein des sie am Ufer des Porsangerfjordes finden konnte drapiert und singt ein Ständchen für mich. Auf holländisch. Wir fahren die letzte Etappe zum Nordkap und begegnen Willi, einem alten Kauz, der mit seinem Deutz-Trekker „Robert“ und seinem Wohnwagen „Schnecke“ auch zum Nordkap fährt. Nur eben nicht so schnell. Er gratuliert ebenfalls und kramt aus Wohnwagen Schnecke ein Schnäpschen, dass ich aber erst am Nordkap trinken darf und Autogrammkarten. Schliesslich ist er sowas wie berühmt. Er wünscht uns alles Gute für die letzte Etappe.

Wir setzen die Fahrt fort und es wird still im Wohnmobil. Wir rollen über das gigantische Plateau zum Nordkap und ich denke, wer die Landschaft hier oben öde nennt, der hat nichts verstanden. Als wir ankommen ist es voll und regnet, die berühmte Kugel ist kaum zu sehen, die See erst recht nicht, aber es ist ohnehin Zeit für einen Geburtstagskaffee im Wohnmobil mit dem Schnaps von Willi. Es ist alles gut, wie es ist und diese Reise ein Geschenk.

Und später in der Nacht, als die Busse längst weg und nur noch ein paar Menschen mit uns an diesem Ort sind, der Wind an meinen Haaren zerrt und ich ohnehin schon glücklich bin, hört der Regen auf und plötzlich hebt sich der Wolkenschleier. Gerade genug, dass die Sonne das Meer berührt. Für einen kurzen magischen Moment, bevor es wieder dunkel und regnerisch wird. Als habe sich ein Schatzkästchen für einen winzigen Augenblick geöffnet und uns ein Geheimnis offenbart. Zu Mittsommer ist alles möglich, richtig? 

Unser magischer Mittsommermoment am Nordkap 2015

Meist kann ich zu Mittsommer leider nicht im Norden sein, dann hole ich mir das Gefühl in den südhessischen Garten. In meinem Artikel zu Mittsommer habe ich einige Tipps und Wissenswertes zusammengetragen.